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Wer sich ein Haus baut, erfüllt sich in aller Regel einen lang gehegten Traum und genießt es daher auch, das Bauprojekt selbst nach eigenen Wünschen zu gestalten. Viele private Bauherren packt im Zuge dessen dann auch die Lust, selbst Hand anzulegen und ihr Häuschen aktiv mitzugestalten. Das ist nicht nur ein spannender und lehrreicher Ausgleich im Alltag, sondern im besten Fall auch noch eine Möglichkeit, Baukosten zu sparen.
Einer, der diesen Vorsatz lebt, ist Lars Heßland. Bei seinem Hausbau-Projekt hat er von der Planung, über die Kalkulation bis hin zur Umsetzung überall seine Finger im Spiel. Was 130 Kisten Bier und Muskelhypothek damit zu tun haben? Das erzählt er uns im Interview.
Hausbau mit Eigenleistung: ein Beispiel.
Eine Frage, die sich jeder potenzielle private Bauherr mindestens einmal stellt, wenn er einen Hausbau plant: Welche Eigenleistung lohnt sich? Lars Heßland würde die Frage wohl mit „Jede!“ beantworten. Der 33-Jährige ist seit knapp einem Jahr dabei, sein Haus zu bauen, und macht dabei so viel wie möglich selbst oder mit der Hilfe von Freunden und Bekannten. Man muss allerdings dazu sagen, dass Heßland als gelernter Steinmetz und staatlich geprüfter Techniker für Hoch- und Tiefbau auf einen umfangreichen, für den Hausbau wertvollen Erfahrungsschatz zurückgreifen kann. So fällt es ihm auch leicht, sich bestimmte handwerkliche Tätigkeiten selbst anzueignen.
Das Haus, das Heßland da für seine kleine Familie baut, hat einen mittlerweile dreijährigen Vorlauf. Damals begab sich die Familie erst mal auf Grundstückssuche und wurde fündig: „Das Grundstück, das wir gefunden haben, ist 1.300 Quadratmeter groß. Es besteht zum größten Teil aus Wiese und war früher ein Schulgarten. Da war dann nur ein kleines, massiv gemauertes Gartenhäuschen drauf.“ Im Vorfeld stellte Heßland eine Bauvoranfrage bei der Bauaufsichtsbehörde, um zu erfahren, inwiefern das Grundstück überhaupt in seinem Sinne bebaubar war. Als er dann grünes Licht bekam, konnte es losgehen.
Das Gartenhaus durfte bleiben und daneben entsteht nun ein Haus im Bungalowstil für Lars Heßland, seine Frau und seinen kleinen Sohn. Bei seinem Hausbau überlässt der Bauherr nichts dem Zufall. In Sachen Gestaltung und Umsetzung hat der 33-Jährige alles von vorne bis hinten durchgeplant. Und auch die Kalkulation für seine Immobilienfinanzierung hat er selbst in die Hand genommen. Aber was kostet so ein Hausbau überhaupt, wenn man selbst viele Arbeiten übernehmen kann?
Was kostet ein Hausbau in Eigenleistung überhaupt?
Wie hoch die Kosten eines Hausbaus sind und wie viel man durch Eigenleistung sparen kann, ist natürlich sehr individuell und abhängig von Dingen wie dem konkreten Bauvorhaben sowie den eigenen handwerklichen Möglichkeiten. Schauen wir als Orientierung mal auf Lars Heßlands Kalkulation und stellen die wichtigste Frage vorneweg: Was kann man durch Eigenleistung beim Hausbau sparen?
Das kann Lars Heßland für sein Bauprojekt ganz genau beantworten: „Das erste Angebot, das ich als Orientierung von einer Fachfirma eingeholt habe, lag bei 349.000 Euro – und das alleine für die anstehenden Arbeiten. Da war der Grundstückskauf noch nicht drin und nicht mal eine Garage war eingeplant. Am Ende habe ich für alles zusammen, Grundstück und Garage inklusive, nur 250.000 Euro über die Immobilienfinanzierung finanziert – und damit komme ich locker hin.“
Lars Heßland spart durch seine Eigenleistung also um die 100.000 Euro und bekommt dafür sogar mehr, als in der ursprünglichen Kalkulation berücksichtigt. Auch wenn das natürlich kein allgemeingültiges Beispiel ist, so zeigt es trotzdem, wie sehr sich Eigenleistung lohnen kann, wenn man die Möglichkeit dazu hat.
Was bedeutet Eigenleistung beim Hausbau?
Eigenleistung beim Hausbau ist im Grunde alles, was Sie nicht über Baufirmen und andere Fachleute professionell machen lassen. Also alles, was Sie selbst erledigen und sich maximal die Hilfe von Freunden und Bekannten dazu holen. Wie viel Eigenleistung Sie in einen Hausbau stecken können und wollen, hängt von vielen Faktoren ab. Zuvor müssen Sie sich fragen, wie viel zeitliche Ressourcen Sie überhaupt für so etwas freihaben und was Sie handwerklich tatsächlich leisten können? Sicherlich hilft es auch, sich schon im Vorfeld zu überlegen, ob man im Bekanntenkreis bereitwillige Helfer mit handwerklicher Expertise hat.
Lars Heßland hat das „Eigenleistungs-Game“ tatsächlich Level für Level durchgespielt – das fing schon mit dem Entwurf des Hauses an: „In meinem Studium habe ich ja auch Häuser gezeichnet und weitere Erfahrungen als staatlich geprüfter Techniker für Hoch- und Tiefbau gesammelt. Allerdings bin ich nicht bauvorlageberechtigt – darf also offiziell keine Häuser entwerfen und selber planen. Trotzdem habe ich mir vorher überlegt, wie ich mein Haus bauen möchte und das auch schon skizziert. Am Ende habe ich mich dann mit einem Kumpel zusammengesetzt, der Architekt ist, und den Entwurf mit ihm finalisiert. Er hat das Ganze im Anschluss dann offiziell abgenommen und genehmigen lassen.“
Und auch im späteren Bauprozess hat der gelernte Steinmetz fast alle Arbeiten zumindest federführend übernommen – nur im Ausnahmefall griff er auf Fachleute zurück: „Es gibt schon Sachen, die für mich rote Tücher sind – Heizung, Sanitäranlagen und die Elektronik zum Beispiel. Aber ich habe Freunde, die aus dieser Sparte kommen, und die haben mich unterstützt. Und das Mauern zum Beispiel habe ich mir einfach selber beigebracht – man kann wirklich unwahrscheinlich viel Geld sparen, wenn man selber mauert. Und es ist tatsächlich gar nicht so schwer: Die Steine sind heutzutage so passgenau gearbeitet, dass man eigentlich nur noch kleben muss. Das ist fast wie Bausteine-Stapeln!“, lacht Heßland und fügt an der Stelle passenderweise hinzu, dass auch sein knapp dreijähriger Sohn immer fleißig auf der Baustelle helfen wollte.
Und dann waren da noch die Arbeiten, bei denen Heßland ernsthaft Hilfe brauchte: Beim Ausbaggern für das Fundament zum Beispiel hat der 33-Jährige einen erfahrenen Bekannten eingespannt. Das hat ihn drei Bier gekostet – und die Miete für den Bagger natürlich. „Wir sind hier ein relativ kleines Dorf mit 600 Einwohnern. Da kennt jeder jeden und man hilft sich gegenseitig. Einer arbeitet als Straßenbauer, der nächste arbeitet als Klempner und so hat man viele Leute an der Hand.“
Das Material – wie Beton, Stahl und Steine – hat sich Heßland natürlich liefern lassen. Insgesamt 18 Lkw sind alleine für den Beton vor der Baustelle vorgefahren. Gegossen und gebaut wurde dann aber eigenhändig von Heßlands privatem Bautrupp. „Das war verrückt, wie wir abends immer aussahen!“, erinnert sich der 33-Jährige und lacht.
Haus selber bauen: 4 wertvolle Tipps.
Sie haben jetzt auch Lust, Ihr eigenes Hausbauprojekt anzugehen?
Dann lassen Sie sich noch ein paar Tipps von Lars Heßland mit auf den Weg geben, damit Sie noch erfolgreicher zu Ihrer Traumimmobilie kommen.
Wir haben die wichtigsten 4 Tipps des privaten Bauherren zusammengefasst:
- Sich selbst gut organisieren.
Ein Haus zu bauen, ist immer ein großes Projekt und bringt für den willigen Bauherren auch einen gehörigen Zeitaufwand mit sich. Eine Tatsache, die Lars Heßland gerne in Kauf nimmt und sich dafür auch akribisch an seinen selbst auferlegten Ablaufplan hält: „Ich arbeite montags, mittwochs und donnerstags bis 16 Uhr und bin dann von 17 bis 20 Uhr auf der Baustelle. Da kommen mich dann meistens meine Frau und mein Kleiner noch besuchen und wir gehen zusammen heim. Dienstags arbeite ich bis 18 Uhr – danach ist dann nur noch Familie angesagt. Dafür bin ich freitags tatsächlich schon ab Mittag auf der Baustelle, da ich nur bis 12 Uhr arbeite. Und Samstag ist kompletter Bautag von acht bis acht.“ Sonntags widmet sich der Familienvater dann komplett seinen Liebsten – etwas Ausgleich muss schließlich sein: „Vormittags ist da der Kleine dran, dann wird ganz viel rumgegackert. Und wenn er dann Mittagschlaf macht, gehe ich zum Fußball. Das ist einfach wichtig – zum Abschalten und Kopffreikriegen.“
Und der Plan von Lars Heßland scheint aufzugehen: Im Herbst 2022 möchte Familie Heßland gern in ihr Traumhaus einziehen – und dann soll auch tatsächlich alles komplett fertig sein. „Ich will definitiv nicht in einem halben Rohbau leben, sondern erst einziehen, wenn auch jedes Fenster, jede Tür und jede Steckdose eingebaut ist. Wenn ich einmal drin bin, will ich mit allem durch sein.“ - Verlässliche Hilfe suchen und honorieren.
Jede Eigenleistung hat Ihre Grenzen – daher rät Lars Heßland, sich rechtzeitig Gedanken zu machen, was man selber schafft, wofür man befreundete Laien als Bauhelfer braucht und für welche Arbeiten man lieber die Fachleute einer Baufirma engagiert.
Wenn man Freunde und Bekannte fragt, sollte man diese außerdem nur gezielt einsetzen und nicht überstrapazieren. Schließlich habe ja jeder seine eigenen Verpflichtungen. „Es ist grundsätzlich sinnvoll, die Aufgaben ein wenig zu streuen und immer ein bisschen Bier und Essen im Kühlschrank zu haben“, lacht der Bauherr. Er habe sich im Vorfeld einen Bauablaufplan erstellt. Dazu hat er gleich bei der Preisabfrage für die Materialien auch die maximalen Lieferzeiten angefragt: „Und dann habe ich mir quasi einen Kalender daraus gestrickt. Das ist einerseits für die Einplanung der Helfer gut, aber andererseits natürlich auch für mich selbst, weil ich jetzt ganz genau weiß, bis wann ich irgendetwas bestellen muss, damit ich nicht in Verzug komme. Dadurch komme ich nicht ins Schludern.“
Am Ende hatte Heßland immer diverse Helfer mit auf der Baustelle: „Im Schnitt sind wir so drei bis vier Leute auf der Baustelle, unter der Woche um die zwei und am Wochenende so drei bis vier. Die meisten davon wollen nichts für ihre Hilfe haben. Ich habe aber einen unwahrscheinlichen Getränkeverbrauch. Ich führe nebenbei eine Strichliste und wir haben jetzt in dem Jahr über 130 Kästen Bier getrunken.“ (lacht)
Aber auch der engagierteste Bauherr mit dem motiviertesten Helfer-Trupp stößt ab und zu an seine Grenzen: So ließ Lars Heßland zum Beispiel Stahlbetondecke und Treppe von einer Firma errichten. Und auch beim Dachstuhl kamen Fachleute zum Einsatz: „Da fehlt mir erstens die Erfahrung, zweitens habe ich nicht die Möglichkeit, da mit einem Kran anzurücken und einen Dachstuhl zu setzen.“ Und da Heßland bisher tatsächlich sparsamer gearbeitet hat, als er kalkuliert hat, kann er sich auf den letzten Metern nun auch noch etwas unerwartete Unterstützung ins Hausbauprojekt holen: „Wenn ich jetzt in meinem Plan bleibe, dann werden in vierzehn Tagen innen die Wände geputzt. Das lasse ich jetzt auch von einer Fachfirma machen. Das ist noch im Budget und ich dachte mir, jetzt können auch mal ein paar Leute kommen und hier etwas machen, damit es zügiger vorangeht.“ - Preise im Blick haben und unnötige Kosten vermeiden.
Lars Heßland hat im Laufe des Bauprojekts sehr gute Erfahrungen damit gemacht, die Preise verschiedener Firmen für die benötigten Materialien zu vergleichen: „Ich hätte selbst nie gedacht, dass das so relevant ist. Aber ich habe für alle Materialien gut fünf verschiedene Händler angefragt für ein und dasselbe Material – denselben Stein von demselben Hersteller und mit den gleichen Lieferbedingungen – und dennoch gab es riesige Preisunterschiede: Der günstigste Lieferant lag einmal zum Beispiel bei 3.500 Euro und der teuerste bei fast 10.000 Euro.“
Grundsätzlich rät der private Bauherr außerdem, für Arbeiten von Fachfirmen im Vorfeld jeweils Festpreise zu vereinbaren, um besser kalkulieren zu können und keine Überraschungen zu erleben. - Für die Zukunft mitdenken.
Der letzte Tipp ist definitiv keiner, an den Sie erst als letztes denken sollten. Im Gegenteil: Bei einem Hausbauprojekt sollten Sie immer auch für die Zukunft mitdenken. Das fängt damit an, dass Sie in der Immobilienfinanzierung zum Beispiel auch Budget für die Gestaltung der Außenanlagen einplanen.
Zudem ist es sinnvoll, im Vorfeld schon zu überlegen, ob Sie zukünftig vielleicht mehr Platz brauchen – ob nun für weitere Kinder oder alternde Verwandte. So tat es auch Lars Heßland: „Unser Haus ist zwar im Bungalowstil geplant – das heißt alles ist auf der unteren Etage. Aber ich baue gerade gleichzeitig das Dachgeschoss mit aus. Und im Dachgeschoss ist ein weiteres Kinderzimmer vorgesehen – falls der Kleine doch noch mal ein Geschwisterchen kriegt. Grundsätzlich kann der Kleine dann auch perspektivisch nach oben ziehen, wenn er älter ist. Dann hat er dort seine Ruhe und wir hier unten. Das ist schon zukunftsorientiert gedacht.
Nach dem Hausbau ist vor dem Hausbau.
„Ich liebe die Abwechslung: Da ist einerseits die Arbeit im Büro – die macht mich müde. Also da ist nach sechs oder sieben Stunden Schluss, wenn die Konzentration runter ist, ist sie runter. Danach kommt die körperliche Arbeit draußen an der frischen Luft. Zugegeben – körpertechnisch habe ich am Anfang des Bauprojekts ganz schön gekämpft, aber der Körper gewöhnt sich schnell an die Belastung. Und dafür wird man jeden Abend mit den offensichtlichen Erfolgen belohnt – man guckt auf das Geschaffte und denkt: ‚Geil, es ist wieder etwas fertig!‘ Das ist für mich eine mega Motivation!“
So wie Lars Heßland von seinem Hausbau spricht und ihn in sein Leben integriert hat, könnte man meinen, dass er am liebsten ewig so weiter machen würde. Und dieser Gedanke ist gar nicht mal so abwegig. Denn auch wenn der Bauherr zugibt, dass ihm nach seinem Hausbauprojekt garantiert nicht langweilig wird, denkt er jetzt schon über zukünftige Projekte nach: „Ich könnte mir vorstellen, noch ein oder zwei Häuser als Kapitalanlage zu kaufen und sie eigenständig zu sanieren.“
Für sein eigenes Traumhaus konnte Lars Heßland sich die Renovierung beziehungsweise Modernisierung einer bestehenden Immobilie nicht vorstellen: „Bei einem Neubau habe ich den großen Vorteil, dass ich in allen Entscheidungen komplett frei bin und von Grund auf selbst bestimmen kann, wie mein Haus aussehen soll. Ich kann mir quasi sämtliche Wände hin- und herrücken, wie ich will. Bei einer Sanierung bin ich hingegen immer irgendwie gefangen.“ Aber natürlich habe es auch seine Vorteile, ein bestehendes Haus zu sanieren oder zu renovieren.