Mehrgenerationenhaus.

Bauen und finanzieren.

Mehrgenerationenhaus bauen und finanzieren.

Was früher gang und gäbe war, ist heute etwas seltener vorzufinden: Familiengenerationen, die allesamt gemeinsam unter einem Dach leben. Während laut Statistischem Bundesamt 1995 zum Beispiel noch 348.000 Haushalte Dreigenerationenhaushalte waren, verzeichnete man 2019 nur noch 211.000. Dabei bietet das Zusammenleben mehrerer Generationen zahlreiche Vorteile – zum Beispiel eine bessere Kinderbetreuung oder Pflege für die ältere Generation. Wer sich für das gemeinsame Zusammenleben im Mehrgenerationenhaus entscheidet, sollte zuvor ein paar Dinge berücksichtigen – welche das sind, erfahren Sie hier.

Was ist ein Mehrgenerationenhaus?

Wie der Name schon verrät, leben in einem Mehrgenerationenhaus mehrere Altersgruppen zusammen. Die Generationen – zum Beispiel Großeltern, Kinder, Enkel und womöglich sogar Urenkel – leben allesamt gemeinsam in einem entsprechend großen Haus. Der Hauptgedanke dahinter ist, sich im Alltag gegenseitig zu helfen, sich Gesellschaft zu leisten und das Leben miteinander statt alleine zu meistern.

Jede Generation, also jeder eigenständige Haushalt, besitzt eine eigene Wohneinheit und hat damit genügend Privatsphäre. Einzelne Räumlichkeiten – wie zum Beispiel ein gemeinsames Wohnzimmer oder eine große Küche – dienen als Treffpunkt für alle. Ähnlich verhält es sich mit dem Garten, den in der Regel ebenfalls alle Familienmitglieder gemeinsam nutzen.

Als Mehrgenerationenhäuser werden aber nicht nur die Wohngemeinschaften verschiedener Familiengenerationen bezeichnet. Unter dem Titel „Mehrgenerationenhaus. Miteinander – Füreinander“ läuft ein Bundesprogramm, das Begegnungsorte für unterschiedliche Altersklassen schafft. Deutschlandweit dienen rund 530 Mehrgenerationenhäuser in Städten und Kommunen als Begegnungsstätte für Jung und Alt – unabhängig von Familienstand, Arbeit und Herkunft. Die gegenseitige Hilfeleistung und die Gemeinschaft stehen hier im Fokus. So können ältere alleinlebende Personen – von denen es laut Statistischem Bundesamt im Jahr 2018 etwa 5,8 Millionen in der Altersklasse ab 65 Jahren gab – im Generationenhaus die Gesellschaft anderer genießen und ihrer Einsamkeit entfliehen.

Einem ähnlichen Grundgedanken folgt auch das Aktionsprogramm „Wohnen für Hilfe“, bei dem Mieter – häufig handelt es sich dabei um Studenten – ihre Miete in Form von Hilfestellungen im Alltag leisten. Pro Quadratmeter Wohnfläche wird eine Stunde Hilfs- oder Dienstleistung fällig – ob Einkaufen, Arbeit im Garten oder gemeinsame Unternehmungen. Lediglich Dienstleistungen im Bereich der Pflege dürfen nicht erbracht werden. Dieses Projekt hilft vorrangig älteren Mitbürgern, die beispielsweise keine Familienmitglieder für ein gemeinsames Mehrfamilienwohnhaus besitzen und dennoch die Gesellschaft und Hilfe jüngerer Menschen genießen möchten.

Welche Vorteile hat ein Mehrgenerationenhaus?

Das Wohnen in einem Mehrgenerationenhaus bietet Vorteile für jede Altersklasse, denn alle unterstützen sich im Alltag gegenseitig: Die Großeltern passen auf die (Ur-)Enkel auf und holen sie beispielsweise vom Kindergarten ab, während deren Eltern arbeiten. Eltern und Kinder gehen für die Großeltern einkaufen, alle kümmern sich zusammen um den Garten. Zudem lebt ein Mehrgenerationenhaus von der gegenseitigen Gesellschaft – das stärkt nicht nur die Bindung der Familie nachhaltig, sondern stellt auch sicher, dass sich niemand alleine oder einsam fühlt.

Aber nicht nur für Familien bietet das Konzept des Mehrgenerationenwohnens Vorteile – auch befreundete Familien, alleinerziehende Elternteile oder Singles profitieren von den Vorzügen der Gemeinschaftlichkeit, wenn sie mit anderen in einem Mehrgenerationenhaus wohnen. Greifen sich alle gegenseitig unter die Arme, erleichtert das vieles im Alltag: Kinderbeaufsichtigung während der Arbeit, Hauspflege oder auch die Betreuung der älteren Generationen.

Auch das FORUM Gemeinschaftliches Wohnen e. V. Bundesvereinigung ist überzeugt davon, dass Wohnen in gemeinschaftlichen Verhältnissen nicht nur das nachbarschaftliche Engagement und die Empathie und Sorge gegenüber anderen fördert, sondern zudem der Vereinsamung vorbeugt. Doch wie gehen Sie vor, wenn Sie Ihr eigenes Mehrgenerationenhaus bauen möchten?

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Wie funktioniert der Bau eines Mehrgenerationenhauses?

Der Bau oder der Kauf eines Hauses, in dem mehrere Generationen unter einem Dach leben, ist Gemeinschaftssache. Daher sollten Sie jegliche Pläne und Vorstellungen vom Haustyp mit allen Beteiligten besprechen und abstimmen. Gehen die Meinungen dabei auseinander, müssen Sie Kompromisse finden, mit denen alle Mitbewohner des Mehrgenerationenhauses einverstanden sind – unabhängig davon, ob es dabei um die Größe der einzelnen Wohneinheiten, die Zahl der Stockwerke, die Frage nach Doppelhaus oder Einliegerwohnungen, mögliche Gemeinschaftsräume, Nachhaltigkeit beim Bau oder einfach nur um die Farbe der Außenfassade geht.

Zunächst sollten Sie sich auf einen potenziellen Standort für Ihr neues Traumhaus einigen: mitten in der Stadt, im Speckgürtel oder in der ländlichen Kommune nebenan? Mit dieser Abstimmung steht und fällt der Plan eines gemeinsamen Mehrgenerationenhauses – schließlich sollen sich alle Bewohner im neuen Haus und am neuen Wohnort wohlfühlen.

Ist der zukünftige Wohnort ausgewählt, planen Sie gemeinsam, welchen Haustypen Sie errichten möchten – sei es eine Stadtvilla, ein Bungalow, ein Doppelhaus oder ein mehrgeschossiger Bau mit Einliegerwohnungen. Stimmen Sie genau ab, wie der Grundriss der einzelnen Wohneinheiten aufgebaut sein soll, wie viele Räume sie beinhalten und wie viel Wohnfläche Sie benötigen. Soll es darüber hinaus auch Gemeinschaftsräume geben, wie zum Beispiel einen Gesellschafts- oder Hobbyraum, platzieren Sie diese gut zugängig von allen Wohneinheiten. Vielleicht möchten Sie ja auch die Küche als Ort des Zusammenkommens im Generationenhaus nutzen und planen eine gemeinsame, große und zentral gelegene Koch-Oase statt kleiner Küchen in strikt getrennten Einliegerwohnungen.

Sie sollten sich bei der Planung Ihres Mehrgenerationenhauses zudem Gedanken ums Thema Barrierefreiheit machen. Gerade wenn Sie mit älteren Personen ein generationsübergreifendes Wohnhaus beziehen möchten, sollte dieses auf deren Bedürfnisse ausgerichtet sein: ebenerdige Duschen, breite Türrahmen und möglichst wenige Stufen oder Treppen. Wollen Sie einen Neubau, können Sie dies von Beginn an in der Grundriss-Planung berücksichtigen und sparen sich den späteren Umbau. Möchten Sie stattdessen ein bestehendes Haus kaufen und zum Mehrgenerationenhaus umfunktionieren, kommen Sie um die Umbaumaßnahmen zur Barrierefreiheit nicht herum.

Besprechen Sie also während der Hausplanung ausführlich die Wünsche der einzelnen Bewohner. Dabei sollten generell die Vorstellungen aller Beteiligten vom Traumhaus nicht allzu weit auseinandergehen – einerseits bezüglich des einsetzbaren Budgets und andererseits auch hinsichtlich der baulichen und architektonischen Vorstellungen, die damit umgesetzt werden sollen.

Doch nicht nur der Bau des Hauses selbst muss geplant werden, sondern auch das gemeinsame Zusammenleben.

Wie vermeiden Sie Konflikte im Mehrgenerationenhaus?

Wer kümmert sich um den Garten? Wer schippt im Winter Schnee? Und wer zahlt eigentlich Reparaturen am Haus? Damit das gemeinsame Zusammenleben funktioniert und sich keine Konflikte bilden, ist ein zuvor beschlossenes Regelwerk das A und O eines Mehrgenerationenhauses. Dabei müssen sowohl Fragen des Zusammenlebens als auch rechtliche und steuerliche Fragen bedacht werden. Setzen Sie sich am besten mit allen Mitbewohnern zusammen und besprechen jegliche Konfliktpunkte, die womöglich in Zukunft auftreten könnten. Dabei sollten Sie unter anderem folgende Fragen klären: 

  • Wird ein Wohnrecht für die Bewohner festgelegt?
  • Wie werden Nebenkosten, Reparaturaufwände und sonstige Ausgaben rund ums Haus verrechnet?
  • Wer kümmert sich um die Instandhaltung des Hauses und wer kommt für solche Renovierungsarbeiten auf?
  • Wer übernimmt den Winterdienst?
  • Wer ist für die Pflege der gemeinschaftlich genutzten Flächen, wie Auffahrt oder Garten, zuständig? 
  • Wo enden die gemeinschaftlichen Flächen und wo beginnt die Privatsphäre des jeweiligen Haushalts?
  • Was passiert, wenn jemand ausziehen möchte?
  • Wie wird damit umgegangen, wenn einer der Bewohner pflegebedürftig wird?

Ebenfalls sollte geklärt werden, wer offiziell im Grundbuch als Hauseigentümer eingetragen wird. Daraus können sich Steuervorteile bilden, zum Beispiel wenn die Eltern als Eigentümer festgelegt werden und die Wohneinheit an die Großeltern vermietet wird. Wird dies in Form eines ordentlichen Mietverhältnisses samt Mietzahlungen geregelt, können Anschaffungs- und Renovierungsaufwände als Werbungskosten von der Steuer abgesetzt werden.

Sind der grundlegende Bauplan des Hauses ausgearbeitet und die wichtigsten Fragen des Zusammenlebens geklärt, können Sie sich der Finanzierung des Bauprojektes widmen.

Wie finanziert man ein Mehrgenerationenhaus?

Obwohl die verschiedenen Parteien des Mehrgenerationenhauses in der Regel jeweils eigenes Kapital für den Hausbau oder -kauf zur Hand haben, reicht dieses nur in den seltensten Fällen ohne zusätzliche Finanzierung aus. Stattdessen wird üblicherweise eine Baufinanzierung in Anspruch genommen.

Bei einer Bau- oder Immobilienfinanzierung handelt es sich um einen zweckgebundenen Kredit, der ausschließlich für den Bau oder den Kauf einer Immobilie genutzt werden darf. Dank dieser Zweckgebundenheit fallen die Konditionen solcher Darlehen meist preiswerter aus, da der Kreditgeber die Immobilie als Sicherheit hat. Lassen Sie sich dazu am besten ausführlich beraten und stimmen Sie alle Punkte der Finanzierung gemeinsam mit den Kostenträgern des Mehrgenerationenhauses ab.

Bevor Sie Ihre Baupläne in die Tat umsetzen, sollten Sie zudem in Erfahrung bringen, ob Sie womöglich Förderungen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) in Anspruch nehmen können.

Mehrgenerationenhäuser werden zum Beispiel unter bestimmten Bedingungen von der KfW gefördert – dazu müssen sie beispielsweise mindestens drei Wohneinheiten und einen zumindest barrierearmen, im besten Fall sogar barrierefreien Sanitärraum besitzen.

Speziell für das altersgerechte Wohnen bietet die KfW darüber hinaus Förderungskredite, die die Finanzierung eines Umbaus erleichtern. Dort mit inbegriffen sind zum Beispiel Umbauten der Wege und Treppen, der Sanitäranlagen oder auch die Einrichtung von automatischen Tor-, Fenster- und Türantrieben sowie die Installation von Notrufsystemen.

Genießen Sie Ihr gemeinsames Leben im Mehrgenerationenhaus.

Vom Planungsbeginn Ihres Mehrgenerationenprojektes bis zur letztendlichen Umsetzung können mehrere Monate oder gar Jahre vergehen. Doch das Warten und Planen lohnt sich, denn liegen die Hausplanung und der Bau erst einmal hinter Ihnen, können Sie sich auf ein unterstützendes Zusammenleben freuen – gemeinsam mit Ihrer Familie, Freunden oder wen auch immer Sie sonst noch als Ihren Mitbewohner für das Projekt Mehrgenerationenhaus auserwählt haben.

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