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Was Sie über Kredite wissen sollten.

Kredit: ein Überblick.

Die Vergabe von Krediten in Form von Geld oder Waren hat eine jahrtausendelange Tradition und ist auch heute noch einer der Grundpfeiler unseres Wirtschaftssystems. Mithilfe von Krediten können sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen und Staaten Investitionen tätigen. Doch wie funktionieren Kredite eigentlich, welche Kreditarten gibt es und wie bekommt man einen Kredit? In diesem Artikel erfahren Sie alles Wissenswerte rund um das Thema Kredit.

Was versteht man unter einem Kredit?

Ein Kredit umfasst in der Regel eine Geldsumme, mitunter aber auch Sachwaren, die einem Kreditnehmer von einem Kreditgeber für eine bestimmte Zeit unter Voraussetzung der Rückzahlung überlassen werden. Für die Rückzahlung der Kreditsumme werden üblicherweise monatliche Raten inklusive Zinsen vereinbart. Der Kreditnehmer leiht sich somit Geld und zahlt die geliehene Summe inklusive einer Miete in Form von Zinsen innerhalb einer vorab bestimmten Laufzeit in monatlichen Raten zurück. 

Woher kommt das Wort Kredit und was bedeutet es?

Das Wort Kredit leitet sich vom Lateinischen ‚credere‘ ab, das „glauben“ oder „vertrauen“ bedeutet. Der Kreditgeber muss bis zu einem gewissen Grad darauf vertrauen, dass der Kreditnehmer das geliehene Geld wieder zurückzahlt. Aus diesem Grund prüfen Kreditgeber wie Banken heutzutage die Kreditwürdigkeit eines potenziellen Kreditnehmers, bevor sie ein Kreditangebot machen. Je besser die Bonität einer Person, desto günstigere Konditionen können im Kreditangebot enthalten sein. Alle Einzelheiten werden dann in einem Kreditvertrag zwischen Kreditgeber und Kreditnehmer festgehalten.

Welche Kreditarten gibt es für Privatpersonen?

Die wohl gängigste Kreditart ist der Ratenkredit ohne Zweckbindung, der auch als Privatkredit, Konsumentenkredit oder Verbraucherdarlehen bezeichnet wird. Je nach Kreditbetrag und Zinssatz berechnen sich die Länge der Laufzeit und die Höhe der monatlichen Rate für die Rückzahlung des Ratenkredits. Wird kurzfristig Kapital benötigt, nutzen viele auch den Dispositionskredit ihres Girokontos, bei dem die Zinsen meist sehr hoch ausfallen. Eine günstigere Alternative stellt ein Rahmenkredit dar, bei dem Sie zu attraktiveren Konditionen einen Kreditrahmen zur schnellen Buchung auf Ihr Girokonto zur Verfügung haben.

Neben Ratenkrediten ohne Zweckbindung gibt es auch zweckgebundene Kredite, bei denen das ausgezahlte Geld nur zu einem vorher abgestimmten Zweck eingesetzt werden darf. Beispiele hierfür sind eine Immobilienfinanzierung oder ein Autokredit. Da die Darlehenssummen von Immobilienkrediten meist sehr hoch ausfallen und diese eine lange Laufzeit haben, wird von der Bank häufig eine zusätzliche Sicherheit gefordert – beispielsweise in Form einer Grundschuld oder Hypothek.

Tilgung von Krediten.

Auch hinsichtlich der Tilgung eines Kredits gibt es verschiedene Arten.

Bei einem Annuitätendarlehen zahlt man den Kredit über die gesamte Laufzeit in gleichbleibenden monatlichen Raten – der sogenannten Annuität – zurück. Die Annuität setzt sich dabei aus Zinsen und Tilgung zusammen. Dabei ist zu Beginn der Zinsanteil der Annuität besonders hoch, während mit fortschreitender Laufzeit der Anteil der Tilgung immer größer wird.

Bei einem Tilgungsdarlehen hingegen bleibt lediglich die monatliche Tilgung über den gesamten Zeitraum gleich. Da sich mit fortlaufender Tilgung die Restschuld immer weiter vermindert, sinkt auch der monatliche Zinsanteil. Daher sind die monatlichen Raten beim Tilgungsdarlehen zu Beginn besonders hoch und nehmen im Laufe der Kreditlaufzeit immer weiter ab. Weitere Informationen zu verschiedenen Darlehensarten finden Sie in unserem Artikel zum Thema Darlehen.

Wenn ein Kreditnehmer bereits ein oder mehrere Darlehen aufgenommen hat, kommt auch ein Umschuldungskredit für ihn in Frage. Eine Umschuldung ist eine gute Lösung, wenn die Kosten für den laufenden Kredit zu hoch sind oder mehrere Kredite bei verschiedenen Kreditgebern bestehen. Bei einer Umschuldung übernimmt der neue Kreditgeber den oder die Kredite, sodass der Kreditnehmer nur noch Schulden bei einem Gläubiger hat. Dadurch verbessert sich auch die Bonität des Kreditnehmers. Zudem kann er sich durch eine Umschuldung günstigere Konditionen für sein Darlehen sichern. Nach dem Ende der Zinsbindungsfrist oder nach Ablauf von zehn Jahren fallen üblicherweise keine Zusatzkosten an. Bei einer frühzeitigen Umschuldung fordert der ehemalige Kreditgeber häufig eine Vorfälligkeitsentschädigung ein.

Wie wird ein Kredit berechnet?

Ein Kredit und die Raten zur Rückzahlung berechnen sich auf Grundlage des gewünschten Kreditbetrags, des Zinssatzes und der gewünschten Laufzeit. Je nachdem, wie lang Sie die gewünschte Laufzeit wählen, erhöht oder verringert sich Ihre monatliche Rate entsprechend.

Um zu berechnen, wie viel Ihr Kredit kostet, müssen Sie neben dem Sollzins auf die geliehene Summe auch weitere Kosten berücksichtigen. Diese können zum Beispiel Gebühren für Verwaltung oder Vermittlung des Kredits sein. Diese zusätzlichen Kosten werden im effektiven Jahreszins berücksichtigt. Im Unterschied zum Sollzins werden beim effektiven Jahreszins alle weiteren anfallenden Kosten für den Kredit einkalkuliert. Bei Abschluss Ihres Kreditvertrags sollten Sie daher sowohl den Sollzins als auch den effektiven Jahreszins im Blick haben.

Wenn Sie Ihre Konditionen verbessern oder die Zinssätze senken wollen, können Sie dies bei vielen Banken über eine Anzahlung und Sondertilgungen während der Laufzeit bewirken. Kommen Sie beispielsweise während der Kreditlaufzeit an eine größere Summe Eigenkapital, können Sie diese in die Sondertilgung Ihres Kredits investieren und so die verbleibende Restschuld und die Zinsen verringern. Einige Banken erheben jedoch auch für Sondertilgungen zusätzliche Gebühren, die Sie mit einkalkulieren sollten.

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Welche Voraussetzungen muss man erfüllen, um einen Kredit zu bekommen?

Um einen Kredit zu bekommen, sollte die Prüfung der Kreditwürdigkeit durch das Kreditinstitut möglichst positiv ausfallen. Die Bank holt dabei Informationen von sogenannten Auskunfteien ein. Eine der bekanntesten Auskunfteien ist die SCHUFA. Auskunfteien wie die SCHUFA sammeln unter anderem Daten von Banken, Versandhändlern und Vermietern, um zu beurteilen, ob der potenzielle Schuldner regelmäßig seinen Zahlungsverpflichtungen nachkommt und ob er bereits Schulden hat. Damit der Kredit von der Bank bewilligt wird, ist es hilfreich, ein regelmäßiges Einkommen und keine Schulden zu haben sowie alle Rechnungen pünktlich zu bezahlen. Je schlechter die Bonität ausfällt, desto unvorteilhafter werden auch die Konditionen des Kreditangebots für den Kreditnehmer sein – oder der Kreditantrag wird von vorneherein abgelehnt. 

Wie kann die Kreditwürdigkeit verbessert werden?

Wenn die SCHUFA-Auskunft nicht durchweg positiv ausgefallen ist oder die eigene Kreditwürdigkeit aus anderen Gründen, beispielsweise wegen eines befristeten Arbeitsvertrags, nicht optimal ist, kann ein Kreditnehmer weitere Maßnahmen ergreifen, um seine Kreditwürdigkeit zu verbessern. Eine Möglichkeit ist die Benennung eines Bürgen, der dafür bürgt, im Falle eines Zahlungsausfalls der monatlichen Zahlungsverpflichtung des Kreditnehmers nachzukommen. Doch wer kann bei einem Kredit bürgen? Auch ein Bürge muss bestimmte Voraussetzungen erfüllen, um für die Übernahme einer Bürgschaft in Frage zu kommen. Neben seiner Volljährigkeit muss ein Bürge nachweisen, dass er über ein regelmäßiges eigenes Einkommen sowie eine gute Bonität verfügt. Sind diese Voraussetzungen erfüllt, kann ein Kreditnehmer mithilfe eines Bürgen der Bank eine zusätzliche Sicherheit geben und seine Chancen auf einen Kreditvertrag erhöhen.

Unterlagen für den Kreditantrag.

Neben der SCHUFA-Auskunft benötigt der Kreditgeber weitere Unterlagen und Auskünfte vom zukünftigen Kreditnehmer. Dazu zählen zum Beispiel Einkommensnachweise, die letzten Gehaltsabrechnungen oder Kontoauszüge, ein Identitätsnachweis sowie gegebenenfalls weitere Selbstauskünfte, ein Nachweis über Eigenkapital und ein Nachweis über den Wohnsitz. Die Prüfung der Bonität und aller Unterlagen durch die Bank kann mitunter mehrere Wochen in Anspruch nehmen, in denen der Antragsteller nicht weiß, ob ihm ein Kredit bewilligt wird. Mithilfe von Online-Banking und einem Digital Account Check geht die Prüfung des Einkommens und Kontostands jedoch in Echtzeit innerhalb weniger Sekunden vonstatten und der Antragsteller erhält bei gegebener Bonität eine Sofortzusage.

Was passiert, wenn man den Kredit nicht bezahlen kann?

Aufgrund unvorhergesehener Ereignisse wie Arbeitslosigkeit, Krankheit oder plötzlicher Ausgaben kann es jedem passieren, dass die Rückzahlung der monatlichen Kreditraten zur Herausforderung wird. Um Mahnungen und Verzugszinsen zuvorzukommen, sollten Sie im Falle von Zahlungsschwierigkeiten unverzüglich Ihre Bank kontaktieren, um gemeinsam eine Lösung zu finden. In vielen Fällen ist es bei ausreichender Bonität möglich, Ratenpausen zu vereinbaren.

Um sich und seine Angehörigen im Falle von Krankheit beziehungsweise Arbeitsunfähigkeit, Arbeitslosigkeit oder im Todesfall abzusichern, ist der Abschluss einer Restschuldversicherung empfehlenswert. Bei Zahlungsunfähigkeit aufgrund eines der abgesicherten Fälle übernimmt die Restschuldversicherung die Zahlung der monatlichen Raten oder die Tilgung der Restschuld.

Wer zahlt den Kredit im Todesfall?

Im Todesfall des Kreditnehmers stellt sich die Frage, was nun mit der Restschuld geschieht. Hat der verstorbene Kreditnehmer den Kredit gemeinsam mit einer zweiten Person aufgenommen, geht die alleinige Zahlungspflicht auf den hinterbliebenen Kreditnehmer über, der den Kredit von nun an allein zurückzahlen muss. In allen anderen Fällen wird der Kredit mit Restschuld Teil des Erbes und muss von dem oder den Erben übernommen werden. Potenzielle Erben haben jedoch eine sechswöchige Frist, in der sie das Erbe ausschlagen können. Bei Ausschlagen des Erbes betrifft dies aber nicht nur die Kreditschuld des Verstorbenen, sondern das gesamte Erbe. Je nach verbliebener Restschuld, den eigenen finanziellen Möglichkeiten und dem restlichen Nachlass sollten Erben abwägen, ob sich das Antreten des Erbes lohnt, sie die monatlichen Raten übernehmen können oder sich die Restschuld des Kredits eventuell aus dem Verkauf des Nachlasses tilgen lässt. Hat der Verstorbene zu Lebzeiten eine Risiko-Lebensversicherung abgeschlossen, können die Hinterbliebenen mit der Versicherungssumme für die Rückzahlung des Kredits aufkommen. Gleiches gilt bei Bestehen einer Restschuldversicherung. In diesem Fall übernimmt die Restschuldversicherung die Summe der ausstehenden, ursprünglich vereinbarten Darlehensraten.

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