Paar auf Sofa prüft ETFs am Laptop

ETFs.

Was Sie über ETFs wissen sollten.

Geldanlage ETF.

Viele Sparer sind auf der Suche nach einer profitablen Geldanlage und erwägen eine Investition in Wertpapiere. In heutigen Depots befinden sich nicht nur Aktien, sondern auch ETFs tauchen verstärkt auf. Anleger schätzen an dieser Anlageform die breitere Risikostreuung im Vergleich zur Direktanlage in ausgewählten Aktien bei gleichzeitig ansprechenden Renditeerwartungen. Erfahren Sie hier, was ein ETF genau ist, wie man in ETFs investiert und was die Vor- und Nachteile sind.

ETF – was ist das genau?

Der Begriff ETF steht für „Exchange Traded Fund“, zu Deutsch: börsengehandelter Fonds. Diese Produkte sind ihrer Form nach Investmentfonds, die die Entwicklung eines bestimmten Indexes, wie beispielsweise des MSCI World, genau nachbilden. ETFs sind daher börsengehandelte Indexfonds. Der Handel findet weitgehend am sogenannten Sekundärmarkt der Börse statt, Offerten stammen meist nicht von den Fonds-Herausgebern (Emittenten). Die Verwaltung erfolgt überwiegend passiv, also ohne die aktive Betreuung durch einen Fondsmanager. Zweifelsohne sind auch bei einer ETF-Anlage Kursschwankungen vorhanden, die zu Verlusten führen können.

Was sind Anlagen in ETFs?

Exchange Traded Funds bilden die Wertentwicklung eines Indexes ab. Anleger erwerben bei ETFs keine Anteile an einem einzelnen Unternehmen wie bei Aktien, sondern partizipieren mit ihren Fondsanteilen an der Entwicklung des abgebildeten Indexes. Ein Aktienindex bildet den durchschnittlichen Wert mehrerer Aktien ab. In Deutschland ist der Deutsche Aktienindex (DAX) als größter Leitindex der am häufigsten abgebildete Index. Der DAX vereint dabei 40 deutsche börsennotierte Unternehmen. Je nachdem, wie viele Einzelaktien eines Papiers in Umlauf sind, fällt der Anteil der Aktie am Index mehr oder weniger groß aus. Auch internationale Indizes wie der MSCI World Index, der 1.600 Wertpapiere von Aktiengesellschaften aus 23 Industriestaaten umfasst, können Basis für ETF-Produkte sein. Viele andere Index-Werte können ebenfalls auf ETF-Basis am Sekundärmarkt getradet (gehandelt) werden. Je nach Anlagestrategie und Ausrichtung des Fonds können auch Anleihen, Renten oder Rohstoffe Basis börsengehandelter Fonds sein.

ETF-Anlagen vereinen Eigenschaften von sowohl Aktien als auch Fonds, was Anlegern zu Gute kommen kann. Wichtig dabei ist, zu wissen, dass ETFs nur passiv gemanagt werden. Es gibt keinen Fondsmanager, der aktiv die Performance beeinflusst. Bei ETFs partizipieren Kunden an der Kursentwicklung des zugrunde liegenden Indexes. 

Investition in ETFs – wie geht das?

Das Investieren in ETFs gelingt einfacher und schneller, als es sich unerfahrene Anleger oft vorstellen können. Sie haben mit Indexfonds die Chance, das Anlagerisiko deutlich zu diversifizieren, also zu streuen. Diese Risikostreuung gelingt, indem Geld nicht klassisch in einzelne Aktien, sondern in ganze Märkte investiert wird. Natürlich schützt auch eine größere Streuung nicht komplett vor Kursverlusten. Generell gibt es rechtliche Vorgaben, in welche Vermögenswerte die Fondsgesellschaft das Kapital ihrer Anleger investieren darf.

Um ETF-Anteile kaufen und verkaufen zu können, benötigen Anleger wie beim Aktienhandel ein Depot bei einer Bank oder einem Broker. Fondsanteile dieser Rubrik sind sehr leicht handelbar, eben weil keine aktive Verwaltung erforderlich ist und An- und Verkäufe über die Börsen rasch in die Wege geleitet werden können.

ETF: Was ist zu beachten?

Ein Hauptmerkmal von ETFs ist, dass hier lediglich ein kompletter Referenzindex nachgebildet wird und somit eine passive Anlagestrategie zugrunde liegt. Anleger müssen sich zudem vor Augen führen, dass sie ihr Kapital in einen Wertpapier-„Korb“ investieren. Dieser „Korb“ setzt sich aus den verschiedenen Wertpapieren eines Marktes oder einer Branche zusammen: beispielsweise dem Deutschen Aktien Index (DAX), erfolgreicher Aktien aus der Industrie oder anderer Sparten. Dabei sollten verschiedene Kriterien berücksichtigt werden. Ein wichtiges Auswahlmerkmal: die Transparenz. Fonds sollten auf einem für den Anleger bekannten Index mit nachvollziehbarer Kursgestaltung fußen. Weiterhin sollte klar erkennbar sein, wie Dividenden ausgeschüttet werden. Manche Fondsgesellschaften schütten Dividenden direkt aus, wobei dies bis zu viermal jährlich erfolgen kann – hierbei handelt es sich um sogenannte ausschüttende ETFs.

Eine andere Variante der Ausschüttung trägt den Namen „thesaurierend“. In diesem speziellen Fall werden die regelmäßigen Gewinnbeteiligungen der Anteilseigner nicht direkt ausgezahlt, sondern erneut innerhalb des jeweiligen Fonds investiert. Auf diese Weise tritt eine Art „Zinseszinseffekt“ ein, wenn am Laufzeitende die endgültige Auszahlung erfolgt. Denn die wieder angelegten Erträge können bei positiver Entwicklung des Basismarktes wiederum Erträge generieren. Der Markt kennt auch noch einige andere Ausschüttungsarten, weshalb Anleger genau hinschauen müssen, wie und wann Erträge ausgezahlt werden. Beachten müssen Interessenten zudem die verschiedenen mit ETF-Investments verbundenen Kosten. Gemeint sind hier nicht allein Entgelte für die Depotverwaltung. Bitte beachten Sie die Angaben im jeweiligen Fonds-Porträt. Fondsgröße, Fondsvolumen und das Alter der ETFs sind ebenfalls wichtige Kriterien für die Auswahl des passenden Produkts.

Warum in ETFs investieren?

Besonders die einfache Handelbarkeit und das Teilnehmen an den Kursentwicklungen ganzer Märkte machen ETF-Produkte als Geldanlage für Anleger zunehmend interessant. Zudem sind die geringen Kosten ein gutes Argument für den Einstieg. Die Gebühren bei Indexfonds bewegen sich in der Regel unter 0,5 % des Fondsvolumens pro Jahr. ETFs können ohne Ausgabeaufschläge an der Börse geordert werden. Wer also selber seine Anlageentscheidungen treffen will, spart sich die Ausgabeaufschläge, die sonst bei aktiv gemanagten Fonds anfallen können. Dafür muss der Anleger stets selbst einen Blick auf seine Anlage haben. Vor allem Online-Dienstleister bieten – abgesehen von Ordergebühren – ETFs zum Nulltarif an, da ein Fondsmanager wie bei einem Investmentfonds nicht notwendig ist. 

Vorteile und Nachteile von ETFs

Die augenfälligsten Vorteile von ETFs: Sie erlauben Anlegern häufig auch mit geringerem Budget das Investieren in vollständige Märkte, um so von deren Wertentwicklung und einer guten Risikostreuung zu profitieren. Der Handel kann einfach über das Depot an der Börse abgewickelt werden. Zudem spricht für ETFs, dass sie durch niedrige Kosten (kein Ausgabeaufschlag), transparente Kostenstrukturen und hohe Renditechancen zu einer interessanten Geldanlage für Privatanleger werden. Mehrheitlich sind die Produkte dieser Branche sehr transparent gestaltet. Große ETFs weisen an den Börsen oft hohe Umsatzvolumen auf. Dadurch sind kurzfristige An- und Verkäufe möglich. 

Die Einordnung als Sondervermögen (siehe unten) sorgt für Sicherheit im Falle einer Insolvenz des Fondsanbieters. Zudem ist durch den Basisindex klar geregelt, in welche Werte das Management das Geld investieren darf. Die mühsame Suche nach rentablen Einzelaktien entfällt.

Dass es durchaus ein Verlustrisiko gibt, ist einer der ETF-Nachteile. Schließlich können Kurse an der Börse jederzeit auch fallen. Außerdem kaufen Anleger die Werte nicht direkt bei einer Aktiengesellschaft und treten somit nicht als direkte Aktionäre bei der Hauptversammlung auf. Generell ist ein Anbieter für ETFs involviert. Das Kontrahentenrisiko, das im folgenden Abschnitt ausführlich zur Sprache kommt, ist ebenfalls eine Gefahr bei börsengehandelten Fonds. Ohne Frage ist auch die mangelnde Flexibilität eines ETFs ein Nachteil, weil dieser durch sein passives Management nicht auf Marktereignisse reagieren kann.

Wie sicher sind ETF-Fonds?

Die günstigen ETFs gelten im Allgemeinen durch ihre automatische Risikostreuung als weniger risikobehaftet als andere Wertpapierprodukte. Aber auch ETF-Anlagen sind mit Risiko verbunden. Ganz ohne Risiko geht es bei Wertpapieranlagen einfach nicht. Negative Kursentwicklungen werden genauso direkt an die Anleger weitergegeben wie die eigentlich erhofften positiven Kursentwicklungen. Steigende Zinsen oder Veränderung der konjunkturellen Situation führen in der Regel zu fallenden Kursen an den Aktienmärkten.

Zwei weitere wichtige Begriffe im Kontext der Risikobewertung: Wertpapierleihe und Swaps. Betreiber realisieren durch eine Wertpapierleihe oft ergänzende Einnahmen in Form einer Leihgebühr. Die Leihe darf in Europa bei maximal 20 % des Portfoliovolumens liegen. Das Risiko besteht dabei im Zahlungsausfall des Wertpapierleihers. Denn Wertpapierleihen können genutzt werden, um mit sogenannten Leerverkäufen auf fallende Kurse zu wetten. Dabei leiht sich jemand von der Fondsgesellschaft Wertpapiere, um sie dann zu verkaufen. Die Fondsgesellschaft erhält dafür eine Leihgebühr und kann sich so mit den Wertpapieren etwas dazuverdienen. Wenn der Kurs des geliehenen Wertpapiers fällt, kann der Leihende die Papiere vor der vereinbarten Rückgabe zurückkaufen und den Gewinn daraus einstreichen. Steigt der Kurs des geliehenen Wertpapiers jedoch, muss der Leihende sie teurer zurückkaufen. Steigt der Kurs zu stark und der Leihende kann seinen Verpflichtungen nicht nachkommen, tritt das Ausfallrisiko ein. In der Regel muss der Leihende daher Sicherheiten stellen, bevor er sich die Wertpapiere leihen kann. Ein Sicherheitsrisiko stellt sich in diesem Zusammenhang außerdem bei einer Verkaufswelle auf Anlegerseite dar. Wären alle Wertpapiere verliehen, könnten Auszahlungen erst verzögert vorgenommen werden. 

Im Falle von Swap-ETFs werden zwischen zwei Parteien Tauschgeschäfte vorgenommen, wobei zumeist eine Bank involviert ist. Bei einem Swap-basierten ETF kauft der ETF ganz andere Aktien als der eigentliche ETF-Name vermuten ließe. So könnten in einem DAX-ETF nur Titel japanischer Kleinwerte enthalten sein, während ein ETF auf den MSCI World Index nur aus DAX-Vertretern besteht. Ziel ist es, den zugrunde liegenden Index exakter nachbilden zu können. Die Wertentwicklung dieses Basisportfolios wird gegen die Wertentwicklung des abzubildenden Index getauscht. Es wird vereinbart, dass die Bank als Swap-Kontrahent dem ETF die Indexrendite inklusive aller Dividendenzahlungen zahlt. Im Austausch erhält er dafür eine Gebühr und die Rendite der Wertpapiere im Sicherheiten-Portfolio. Swaps werden mehrheitlich auf 10 % des Fondsvolumens gedeckelt. Probleme können dabei in Form des Kontrahentenrisikos auftreten, sollte der Swap-Partner in Schieflage geraten.

In Ausnahmefällen trägt der Anleger das volle Risiko, nur ein Blick in die Verkaufsprospekte bringt Gewissheit. Ein Schutz für Anleger: ETFs gehören zum Sondervermögen. Sollten Anbieter in die Insolvenz stürzen, sind die investierten Gelder der Investoren geschützt und werden durch den Insolvenzverwalter ausgezahlt – für das Sondervermögen besteht also kein „Emittentenrisiko“. 

Was sind ETF-Sparpläne?

Oft braucht es ein größeres Budget, um am Aktienmarkt aktiv mitwirken zu können. Um ohne viel Kapital investieren zu können, kann ein ETF-Sparplan die richtige Alternative sein. 

Hier wird meist in monatlichen Intervallen ein kleinerer Geldbetrag in einen Sparplan investiert. Wie bei einem klassischen Sparplan wird also ein Vermögensaufbau angestrebt, nur dass in diesem Fall Investments in Anteile von Exchange Traded Funds mit dem schrittweise eingezahlten Geld vorgenommen werden. Im Vergleich zu Aktien-Sparplänen erweisen sich Produkte dieser Art oftmals wegen der geringen Kosten als gute Wahl. Anstelle einer Verzinsung, wie bei einem klassischen Sparplan, beteiligt sich der Sparer an der Wertentwicklung des ETFs.

Wie funktioniert ein ETF-Sparplan?

Im ersten Schritt wird ein Sparplan über das eigene Wertpapierdepot eröffnet. Festgelegt wird der Sparbetrag, der in regelmäßigen Abständen eingezahlt werden soll. Auch das Sparintervall muss definiert werden. Einzahlungen können monatlich, quartalsweise, halbjährlich oder auch jährlich geleistet werden. Eine feste Laufzeit gibt es nicht. Sie bleiben flexibel. So werden börsengehandelte Fonds auch für Kleinanleger interessant. Die Höhe der Einzahlungssummen kann problemlos angepasst werden, Zahlungspausen oder das vollständige Stoppen ebenso. 

Die Depotführung ist üblicherweise gebührenfrei. Viele ETFs sind ebenfalls gebührenfrei oder günstig auswählbar. Natürlich fallen beim Kauf und Verkauf Kosten an. Auch innerhalb des Fonds werden fondsinterne Kosten verrechnet. Die Diversifikation innerhalb der ETFs ist in diesem Fall der Profit der Sparplan-Inhaber. Die Sparsumme ist bei diesen Angeboten immer dieselbe. Die Kursentwicklungen am Markt sorgen dafür, dass für diesen Betrag mehr oder weniger viele Anteile der Fonds erworben werden können. Bei einem Sparplan wird immer die gleiche Summe investiert, durch Kursschwankungen ergeben sich daraus immer unterschiedliche Anteile, die der Sparer zukauft. Bei hohen Kursen werden demnach wenige Anteile, bei niedrigen Kursen mehr Anteile gekauft. So haben Sie die Möglichkeit, dass sich der sogenannte Cost-Average-Effekt zu Ihren Gunsten auswirkt. Erfahren Sie hier mehr über den Cost-Average-Effekt bei Fonds.

Welche ETFs sind für die Altersvorsorge geeignet?

ETFs können ein sinnvoller Baustein einer breit aufgestellten Altersvorsorge sein. Eine Möglichkeit ist ein ETF-Sparplan, der verschiedene Bedürfnisse erfüllen kann. Anleger können sich hier beispielsweise für einen eher risikoreichen ETF entscheiden, um sich für einen Teil der Altersvorsorge gute Renditechancen zu ermöglichen. Oder sie entscheiden sich für ein Produkt mit einer niedrigen Risikoklasse und ergänzen damit eine eher risikoreiche Aktienanlage. In jedem Fall sollte Anlegern bewusst sein, dass ETFs wie alle Wertpapiere immer Risiken bergen – egal welcher Risikoklasse sie zugeordnet sind. Besteht die Altersvorsorge hingegen ausschließlich aus ETFs, sollte dem Anleger bewusst sein, dass die tatsächliche Rendite nur schwer zu prognostizieren ist. Insofern sollte die Altersvorsorge immer auch Produkte enthalten, die nicht am Wertpapiermarkt angesiedelt sind. Der Markt bietet viele Lösungsmöglichkeiten. Fragen Sie Ihren Finanzberater, um sich bei der Wahl Ihrer Altersvorsorge gut aufzustellen.

Eine interessante Möglichkeit der Altersvorsorge bietet eine digitale Vermögensverwaltung wie etwa die von Whitebox. Dieser sogenannte Robo Advisor ist vor allem dann interessant, wenn der Anleger sich nicht aktiv mit seinen Wertpapierprodukten beschäftigen möchte oder kann. Das passive Management der ETFs trifft hier auf aktives Risikomanagement durch eine digitale Vermögensverwaltung. Der Anleger kann eine individuelle Anlagestrategie auswählen und der Robo Advisor investiert das Geld auf Wunsch automatisch. Für die Altersvorsorge bietet Whitebox beispielsweise die Möglichkeit, zu Beginn etwas risikoreicher und im Laufe der Zeit immer defensiver zu investieren. Ein weiterer Vorteil von Whitebox: Anleger haben jederzeit Zugriff auf ihr Whitebox-Portfolio und können Verkäufe von Anteilen in Auftrag geben. 

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