Das Geschäftskunden-Magazin der Volkswagen Leasing.
  • 26.10.2023
  • 5 Minuten

Wie eine positive Fehlerkultur zur Innovation beiträgt.

Fehler sind menschlich und kommen vor, können sich für Unternehmen jedoch als fatal erweisen. Im schlimmsten Fall müssen ganze Produktionschargen vernichtet oder die Arbeit mehrerer Monate wiederholt werden. Die meisten Unternehmen verfolgen eine rigorose Fehlerkultur. Die erste Reaktion auf solche Fehler lautet: Wer ist der Schuldige? Auf Fehltritte und Missgeschicke reagieren Vorgesetzte häufig mit Schuldzuweisungen und Sanktionen. In der Folge steigt unter den Mitarbeitern die Angst vor Fehlern und Repressalien. Fehler werden eher vertuscht und unter den Teppich gekehrt, was für Unternehmen langfristig zu noch größeren Problemen führen kann. Einen besseren Umgang mit Fehlern verspricht eine positive Fehlerkultur. Fehltritte und Missgeschicke werden hier nicht verurteilt, sondern als Anlass zum Lernen und für Verbesserungen genommen. Wie eine positive Fehlerkultur funktioniert, sich auch in Ihrem Unternehmen umsetzen lässt und welche Vorteile sie bietet, erfahren Sie hier.

Positive Fehlerkultur: Definition.

Eine Fehlerkultur bezeichnet den Umgang mit Fehlern und Misserfolgen – beispielsweise in Unternehmen, Bildungseinrichtungen oder einer Gesellschaft. Eine positive Fehlerkultur sieht die Akzeptanz von Fehlern vor. Anstatt mit Schuldzuweisungen und Bestrafungen zu reagieren, wird das Offenlegen von Fehlern honoriert und nach Wegen gesucht, ähnliche Fehler in Zukunft zu vermeiden. Eine positive Fehlerkultur umfasst somit auch ein aktives Fehlermanagement: Mit Bekanntwerden eines Fehltritts oder Missgeschicks sollte ein Prozess eingeleitet werden, um die schlimmsten Konsequenzen abzuwenden, den Fehler zu beheben und in Zukunft daran zu arbeiten, Dinge besser zu machen.

Im Mittelpunkt der positiven Fehlerkultur steht folglich nicht die Frage nach dem Wer (Wer hat den Fehler begangen? Wer ist der Schuldige?), sondern nach dem Warum (Warum ist es zu dem Fehler gekommen? Warum ist der Fehler erst jetzt aufgefallen?). Dies stellt eine deutliche Entlastung der Mitarbeiter dar. Statt in Angst vor Missgeschicken und Sanktionen zu leben, müssen sie in Unternehmen mit positiver Fehlerkultur keine Schuldzuweisungen und Bestrafungen fürchten – ausgenommen, Misserfolge werden vorsätzlich herbeigeführt. Vorgesetzte sollten zum Zugeben von Fehlern ermutigen und eine Lernkultur etablieren: Im Vordergrund steht, was aus dem Fehltritt gelernt und wie Ähnliches in Zukunft vermieden werden kann. So können nicht nur alle Mitarbeiter und Führungskräfte aus dem Fehler lernen, sondern auch das Unternehmen an Effizienz gewinnen und wachsen.

Die 3 Säulen der Fehlerkultur.

Damit die Umsetzung einer positiven Fehlerkultur gelingt, bedarf es drei Säulen, die diese tragen.

  1. Werte & Normen: Die Werte und Normen beschreiben den theoretischen Hintergrund der Fehlerkultur. Hier legt das Unternehmen fest, mit welcher Philosophie sie an Fehler herangeht. Offenheit, Kommunikation und gegenseitiges Vertrauen zwischen Mitarbeitern und Vorgesetzten sind Grundvoraussetzungen. Im gesamten Unternehmen sollte offen kommuniziert werden, dass Fehler und Misserfolge dazugehören und offengelegt werden sollten, um daraus zu lernen. Führungskräfte sollten hier mit gutem Beispiel vorangehen und eigene Fehler öffentlich eingestehen.
  2. Kompetenzen: Die zweite Säule der Fehlerkultur betrifft Kompetenzen. Jeder im Unternehmen muss über die nötigen Fähigkeiten verfügen, um mit Fehltritten umzugehen. Dazu gehören beispielsweise das konstruktive Formulieren von Feedback und der Prozess des Fehlermanagements. Sobald ein Fehler bemerkt wird, sollte dieser kommuniziert und so schnell wie möglich behoben werden. Gleichzeitig sollte die Warum-Frage gestellt und herausgefunden werden, wie es zu dem Fehler kommen konnte und wie die Arbeitsabläufe in Zukunft optimiert werden können, um diese oder ähnliche Missgeschicke zu vermeiden. Gleiches gilt für den Umgang mit Misserfolgen. Da eine solche Umstellung der Fehlerkultur im Unternehmen nicht von heute auf morgen möglich ist, sollte es viele Meetings mit transparenter Kommunikation, Schulungen und zum Beispiel eine Testphase geben, während der der neue Prozess geübt wird.
  3. Instrumente: Neben Werten und Kompetenzen sind auch geeignete Instrumente notwendig, um die Lernkultur zu etablieren. Je nach Unternehmen und Abteilungen können unterschiedliche Instrumente sinnvoll sein. So kann es in manchen Betrieben zum Beispiel hilfreich sein, ein eigenes Portal einzurichten, in dem Fehler gemeldet werden können. Anderenorts reicht es gegebenenfalls aus, eine feste Struktur festzulegen, wer nach einem Fehler als Erstes informiert wird. Regelmäßige Gespräche zwischen Mitarbeitern und Vorgesetzten zur Besprechung von Fehlern, ihrer Konsequenzen und den Möglichkeiten zur Verbesserung tragen ebenfalls dazu bei, erfolgreiches Fehlermanagement zu betreiben. 

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Vorteile einer positiven Fehlerkultur.

Gelingt es Ihnen, in Ihrem Unternehmen eine positive Fehlerkultur umzusetzen und tolerant mit Fehltritten umzugehen, profitieren Sie von zahlreichen Vorteilen:

  • Lernmöglichkeiten: Fehler werden nicht als Scheitern, sondern als Chancen zur Weiterentwicklung und Verbesserung betrachtet. Durch die systematische Analyse von Fehlern können Sie wertvolle Erkenntnisse gewinnen, die zur Verbesserung der Prozesse und Abläufe in Ihrem Unternehmen beitragen.
  • Mitarbeitermotivation: Wenn Mitarbeiter wissen, dass sie Fehler machen dürfen, ohne Sanktionen oder Schuldzuweisungen zu befürchten, steigt ihr Wohlbefinden und ihre Zufriedenheit am Arbeitsplatz. Angst vor negativen Konsequenzen gehört somit der Vergangenheit an.
  • Steigerung der Effizienz: Eine positive Fehlerkultur fördert den offenen Austausch von Informationen und Erfahrungen. Dies trägt dazu bei, Probleme schneller zu identifizieren und zu beheben. Dadurch steigt langfristig die Effizienz Ihres Unternehmens.
  • Innovation: Eine offene Lernkultur ermutigt Mitarbeiter dazu, kreative Ideen auszuprobieren, ohne Angst vor Kritik oder Strafen zu haben. Dadurch schaffen Sie als Vorgesetzter Raum für Experimente, neue Lösungsansätze und Innovationen. Wenn Fehler nicht als Versagen betrachtet werden, sind Mitarbeiter eher geneigt, innovative Wege zu gehen, da selbst bei Misserfolgen die Lernerfahrung an erster Stelle steht.
  • Verbesserte Kommunikation: In einer Umgebung mit positiver Fehlerkultur fühlen sich sowohl Mitarbeiter als auch Führungskräfte wohl und sind eher bereit, Probleme frühzeitig zu kommunizieren. Potenzielle Krisen und Schwierigkeiten können dadurch vermieden oder zumindest abgemildert werden.
  • Kundenzufriedenheit: Die Fähigkeit, aus Fehlern zu lernen und diese zu beheben, führt zu einer besseren Qualität Ihrer Dienstleistungen und Produkte. Davon profitieren auch Ihre Kunden, die in der Folge zufriedener sind. 
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Fehlerkultur im Unternehmen umsetzen.

Um von den Vorteilen eines positiven und toleranten Umgangs mit Fehlern zu profitieren, müssen Sie diesen zunächst in Ihrem Unternehmen umsetzen. Folgende Tipps helfen Ihnen dabei:

  1. Kommunikation und Transparenz: Die Kommunikation sollte transparent sein, um ein offenes Umfeld zu schaffen. Zunächst sollten Sie wie oben beschrieben Ihre Werte und Normen für die Fehlerkultur im Unternehmen definieren und mit allen Mitarbeitern teilen. Besprechen Sie sich in regelmäßigen Meetings und legen Sie klare Regeln für die Kommunikation und den Umgang mit Fehlern fest.
  2. Feedback und Anerkennung: Ermutigen Sie Ihre Mitarbeiter aktiv dazu, ihre Erfahrungen zu teilen und Vorschläge zur Verbesserung zu machen. Positives Feedback und Anerkennung für den Umgang mit Fehlern sind entscheidend.
  3. Lernkultur fördern: Als Unternehmen sollten Sie Schulungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten anbieten, um das Wissen und die oben erwähnten Kompetenzen der Mitarbeiter zu erweitern. So ermöglichen Sie ihnen, aus Fehlern zu lernen, ihre Kollegen dabei zu unterstützen und den Wandel zur Lernkultur mitzutragen.
  4. Prozesse zur Fehleranalyse: Richten Sie klare Prozesse zur Untersuchung und Analyse von Fehlern ein, um wiederholt auftretende Misserfolge zu vermeiden und kontinuierliche Verbesserung zu fördern.
  5. Null-Toleranz für Schuldzuweisungen: Unternehmen sollten sicherstellen, dass Schuldzuweisungen vermieden werden, um ein Umfeld der Angst abzubauen. Legen Sie stattdessen den Fokus auf Lösungen und die Vermeidung ähnlicher Fehler in der Zukunft.
  6. Führungsvorbild: Führungskräfte sollten mit gutem Beispiel vorangehen und mit ihrem Führungsverhalten zeigen, dass sie selbst aus Fehlern lernen und sie als Chancen zur Verbesserung betrachten. Sprechen Sie daher offen über Ihre eigenen Fehler und betonen Sie die Erkenntnisse, die aus Missgeschicken gewonnen werden können. Achten Sie zudem darauf, dass Sie in Ihrer Kommunikation stets wertschätzend sind und im Falle eines Fehlers unter keinen Umständen in Schuldzuweisungen oder Androhung von negativen Folgen verfallen.

Fazit: Dank Fehlerkultur zu Innovation und Effizienz.

Die Etablierung einer positiven Fehlerkultur erfordert Zeit und Anstrengung, kann aber langfristig zu einem agileren und innovativeren Unternehmen führen, das besser auf Herausforderungen reagieren kann. Als Vorgesetzter sollten Sie sich die Vorteile einer positiven Fehlerkultur zunutze machen: Indem Sie die aus Ihrer Sicht wichtigen Werte und Normen formulieren, Ihren Mitarbeitern die nötigen Kompetenzen vermitteln und Instrumente etablieren, bilden Sie das Fundament für langfristigen Erfolg und nachhaltige Entwicklung. Durch die Schaffung eines Umfelds, in dem Fehler als Lernmöglichkeit betrachtet werden, fördern Sie Innovation, steigern die Effizienz und verbessern die Mitarbeiter- und Kundenzufriedenheit. Entscheidend dabei ist, klare Prozesse zum Fehlermanagement einzuführen und als Führungskraft stets mit gutem Beispiel voranzugehen.

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