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Das Geschäftskunden-Magazin der Volkswagen Leasing.
  • 29.08.2025
  • 5 Minuten

Design Thinking – So entwickeln Unternehmen innovative Lösungen.

Design Thinking auf einen Blick:

  • Design Thinking ist ein flexibles Modell für die Erstellung eines strukturierten Prozesses, der komplexe Fragestellungen löst. Dabei steht der Mensch im Mittelpunkt. 

  • Die Methoden aus dem Design Thinking fördern die Kreativität und interdisziplinäre Zusammenarbeit und sind für jede Unternehmensgröße geeignet.

  • Der Ansatz führt Teams schnell zu praxistauglichen, selbst erarbeiteten Lösungen.

Was ist Design Thinking?

Ganz einfach erklärt ist Design Thinking ein Innovationsansatz, der Unternehmen dabei helfen kann, Probleme aus Sicht der Nutzers zu lösen, anstatt sich nur mit technischen oder finanziellen Gesichtspunkten zu beschäftigen. Dabei steht die Frage nach dem Nutzerbedürfnis im Zentrum.

Erfunden wurde die Methode bereits in den 1960er-Jahren an der Stanford University, wobei die drei Stanford-Professoren Larry Leifer, Terry Winograd und David Kelly die Entwicklung in den 1980er und 1990er-Jahren maßgeblich vorantrieben. Heute ist die Design Thinking Methode weltweit bekannt und findet in den verschiedensten Branchen Anwendung. Sie ist insbesondere für Unternehmen interessant, die ihr Angebot stärker auf Kundenbedürfnisse ausrichten wollen und täglich mit komplexen Prozessen arbeiten.

Eine Frau sitzt am Tisch und schaut auf ihren Laptop.

Was kann mit Design Thinking erreicht werden?

Die Vorteile von Design Thinking liegen auf der Hand: Teams, die die Methode anwenden, erarbeiten individuelle, praxisnahe und marktrelevante Lösungen. Mitarbeiter werden früh in die Prozesse und Entscheidungen eingebunden, Kunden fühlen sich gehört und ernst genommen. Dadurch erhöht sich die Chance, dass ein Produkt oder Service gut angenommen wird, was wiederum den Erfolg des Unternehmens steigert – auch im Hinblick auf eine langfristige Bindung der Kundschaft durch hohe Zufriedenheit.

Der Design Thinking Prozess Schritt für Schritt.

Der Design Thinking Prozess folgt einer klaren Struktur, die Unternehmen dabei unterstützt, komplexe Probleme schrittweise und nutzerorientiert zu lösen. Es handelt sich weniger um einen strikt vorgegebenen Ablauf als vielmehr um ein flexibles Modell, das immer wieder angepasst werden kann. Die gängigste und bekannteste Variante ist das vom Hasso-Plattner-Institut Potsdam erstellte 6-Phasen-Modell. Jede Phase verfolgt ein bestimmtes Ziel.

  1. Verstehen – Zuerst wird die Ausgangssituation analysiert und  die konkrete Fragestellung identifiziert. Oft stellt sich bei der Analyse heraus, dass das vorliegende Problem nur ein Symptom ist und die tatsächliche Ursache tiefer liegt.
  2. Beobachten – In der zweiten Phase wird die Perspektive der Nutzer:innen betrachtet. Interviews, Beobachtungen oder Tagebuchstudien helfen, Bedürfnisse und wichtige Pain Points zu erkennen.
  3. Sichtweise definieren – Der dritte Schritt umfasst das Zusammentragen der Erkenntnisse und die Formulierung einer ersten, möglichst genauen Problemdefinition, die als Grundlage für alle folgenden Schritte dient.
  4. Ideen entwickeln – Jetzt ist Kreativität gefragt! Im Brainstorming formuliert das Team unterschiedliche Lösungsansätze – je mehr, desto besser. Im Anschluss werden die Ideen auf ihre Umsetzbarkeit geprüft, wobei auch Faktoren wie Effektivität und Wirtschaftlichkeit eine Rolle spielen.
  5. Prototypen erstellen – Erste, rudimentäre Prototypen werden entworfen, wobei verschiedene Techniken wie Mock-up-Erstellung oder die Nutzung von Wireframes, Storyboards oder sogar szenische Darstellung zum Einsatz kommen können. Ziel ist es, die Prototypen auf Einsetzbarkeit zu testen und weiter zu schleifen.
  6. Testen – Ausgearbeitete Prototypen werden in diesem letzten Schritt Nutzer:innen vorgestellt. Diese geben Feedback und liefern dadurch wertvolle Hinweise, ob der Lösungsansatz in die richtige Richtung geht und ob noch Anpassungen vorgenommen werden müssen.

Charakteristisch für das Framework des Design Thinking ist die Iterativität im Prozess: Teams können beliebig in den Phasen vor- und zurückspringen. Dieses Vorgehen sorgt langfristig dafür, dass Fehler frühzeitig erkannt werden, wodurch Unternehmen Zeit und Kosten sparen: Die Entwicklungszeiträume werden kürzer und es kann schneller auf Nutzerfeedback reagiert werden.

Zusätzlich bindet man die eigenen Mitarbeiter stark in wichtige Prozesse ein. Dadurch erhalten Projektverantwortliche eine größere Bandbreite an Sichtweisen und damit ein umfassenderes Verständnis für die Bedürfnisse ihrer Kunden. Als weiterer Benefit wird eine offene Kultur im Unternehmen gefördert.

Mehrere Personen sitzen am Tisch und reden miteinander. Vor ihnen steht ein Laptop und sie haben notizbücher und Tabletts in den Händen..

Design Thinking Methoden: Werkzeuge für kreative Lösungen.

Die Methoden, die in den unterschiedlichen Phasen angewendet werden, lassen sich beliebig kombinieren und individuell an das jeweilige Problem bzw. die Fragestellung anpassen.

  • Eine der bekanntesten Kreativitätstechniken ist das Brainstorming. Dabei werden in kurzer Zeit viele Ideen gesammelt und wertfrei betrachtet. Das schafft eine offene Atmosphäre, die auch unkonventionelle Ansätze hervorbringt.

  • Beim Mindmapping werden Gedanken und Ideen auf visuelle Weise miteinander in Verbindung gebracht. Gerade bei komplexen Themen schafft diese Methode Klarheit und Struktur, wodurch Zusammenhänge schnell erkannt werden können.

  • Vor allem im Marketing beliebt: das Customer Journey Mapping, eine Methode, bei der das Nutzererlebnis an verschiedenen Touchpoints entlang der „Customer Journey“ – also der virtuellen Reise der Kunden durch die Produktwelt des Unternehmens – analysiert wird. So lässt sich erkennen, an welchen Stellen häufig Probleme auftreten und wo Potenzial für Verbesserungen liegt.

  • Mit dem Rapid Prototyping werden Lösungen schnell und ohne großes vorangestelltes Brainstorming greifbar gemacht – zum Beispiel als Modell aus Pappe oder als (digitale) Skizze. 

    Natürlich existieren noch viele weitere Methoden, die sich im Design Thinking Prozess anbieten. Dazu zählen unter anderem das Erstellen von PersonasEmpathy Maps oder Dot-Votings. Generell sollte sich allerdings auf wenige Methoden, die zu der jeweiligen Aufgabe passen, beschränkt werden. Die Auswahl hängt immer von Faktoren wie dem Projektziel, der Teamgröße und nicht zuletzt auch der verfügbaren Zeit ab.

Mögliche Einsatzfelder im Unternehmensalltag.

Design Thinking kann überall zum Einsatz kommen, völlig unabhängig davon, wie groß das Unternehmen und in welcher Branche es tätig ist. Entscheidend ist, dass die Geschäftsführung und das Team bereit sind, nutzerorientiert zu denken und neue Wege auszuprobieren.

Typische Einsatzfelder sind:

  • Produktentwicklung: Neue Produkte werden dank Design Thinking von Anfang an so entwickelt, dass sie den Bedürfnissen der Nutzer entsprechen. Das steigert die Marktakzeptanz und spart bestenfalls Zeit, weil weniger Überarbeitungen des Produkts erforderlich sind.

  • Serviceoptimierung: Prozesse werden durch den Einsatz von Design Thinking so gestaltet, dass sie für Kunden und Mitarbeiter einfacher, schneller und transparenter sind. Das sorgt für höhere Zufriedenheit und verringert das Risiko von Misskommunikation.

  • Nachhaltigkeit: Themen wie Elektromobilität oder multimodale Mobilitätskonzepte können mithilfe von Design Thinking greifbar gemacht und effizient zu Ende gedacht werden. Unternehmen können gemeinsam mit ihren Mitarbeitern Lösungen entwickeln, die sowohl ökologisch sinnvoll als auch ökonomisch tragfähig sind.

    Darüber hinaus kann die Methode auch in anderen Bereichen, zum Beispiel im Personalwesen, im Change Management oder bei der Digitalisierung von Prozessen zum Einsatz kommen. Die vielfältige Anwendbarkeit zeigt, dass Design Thinking nicht nur für Kreativschaffende, sondern für Unternehmen jeglicher Art geeignet ist und diese zukunfts- und wettbewerbsfähig macht.

Umsetzung: Beispiele für Design Thinking im Unternehmen.

Gerade, wenn Sie Design Thinking zum ersten Mal ausprobieren, ist es sinnvoll, klein anzufangen. Hier ein Beispiel, wie Design Thinking in einem überschaubaren Rahmen getestet werden kann:

  1. Pilotprojekt auswählen: Wählen Sie ein klar abgegrenztes Thema, z. B. die Verbesserung eines Teilprozesses.
  2. Interdisziplinäres Team bilden: Vereinen Sie verschiedene Fachrichtungen in einem Team, um unterschiedliche Perspektiven mit einzubeziehen.
  3. Workshop durchführen: Hier können Sie sich mit den Methoden auseinandersetzen, erste Ideen entwickeln und Prototypen bauen.
  4. Feedback einholen: Bitten Sie Mitarbeiter außerhalb des Design Thinking Teams, die Prototypen ehrlich zu bewerten, um frühzeitig Schwachstellen zu erkennen. Je nach Produkttyp oder Lösung ist es auch denkbar, Kunden um Feedback zu bitten.

Tipp: Führungskräfte, die den Prozess aktiv begleiten, schaffen Vertrauen und machen Mut für Experimente.

Weiterbildung im Design Thinking: Ausbildung, Seminare, Kurse.

Um Design Thinking nachhaltig im Unternehmen zu verankern, lohnt es sich, in Weiterbildung zu investieren. Dafür stehen an Hochschulen, bei Anbietern von Business-Seminaren und im Coaching-Bereich verschiedene Formate zur Verfügung:

  • Seminare bieten meist einen guten ersten Einstieg in die Grundlagen und Methoden.

  • Kurse vermitteln in der Regel tiefergehende Kenntnisse und beinhalten oft Praxisprojekte, an denen man das Gelernte ausprobieren kann.
  • Interne Ausbildungen, zum Beispiel in Form eines Coachings von einer Person aus dem Unternehmen, die bereits einen Kurs oder ein Seminar zu Design Thinking absolviert hat, schaffen Aufmerksamkeit für das Thema und befähigen Teams, den Ansatz dauerhaft anzuwenden und weiterzugeben.

Ziel sollte immer sein, Design Thinking nicht nur punktuell einzusetzen, sondern als festen Bestandteil der Unternehmenskultur zu etablieren.

 


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