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  • 05.10.2022
  • 6 Minuten

Das Eisenhower-Prinzip: So funktioniert es.

Fast jeder Arbeitnehmer wird im Arbeitsalltag mit einer großen Zahl zu erledigender Aufgaben konfrontiert. Die Liste an offenen To-dos kann schnell wachsen und Sie vor schwierige Fragen stellen: Welche Tätigkeit sollten Sie zuerst erledigen, welche Aufgabe können Sie aufschieben und welche Folgen hat dies für Ihr Unternehmen? Ein effizientes Zeitmanagement bietet Antworten auf diese Fragen: Das Eisenhower-Prinzip stellt eine von vielen Zeitmanagement-Methoden dar, die die verbesserte Einteilung, Priorisierung und Erledigung von Aufgaben ermöglicht. Wie das Eisenhower-Prinzip funktioniert, welche Vor- und Nachteile es bietet und wie Sie es erfolgreich in Ihren Arbeitsalltag integrieren, erklären wir Ihnen hier.

Was ist das Eisenhower-Prinzip?

Das Eisenhower-Prinzip, auch Eisenhower-Methode oder Eisenhower-Matrix genannt, ist ein Konzept aus dem Bereich des Zeitmanagements. Ziel ist es, mithilfe des Eisenhower-Prinzips zu erledigende Aufgaben einfacher zu kategorisieren und zu priorisieren, damit ihre Erledigung schneller und effizienter gelingt. Im Kern geht es bei der Eisenhower-Methode darum, Aufgaben nach ihrer Wichtigkeit und Dringlichkeit zu beurteilen. Das Prinzip geht auf den 34. Präsidenten der Vereinigten Staaten Dwight D. Eisenhower (1890 – 1969) zurück. Dieser zitierte bei einer Rede 1954 einen ehemaligen Universitätspräsidenten mit folgenden Worten: „Ich habe zwei Arten von Problemen: die dringlichen und die wichtigen. Die dringlichen sind nicht wichtig und die wichtigen sind nie dringlich.“ Ob Eisenhower die Zeitmanagement-Methode selbst angewandt hat, ist jedoch nicht abschließend belegt.

Die Eisenhower-Matrix.

Das Eisenhower-Prinzip sieht vor, dass Sie ausstehende Aufgaben als wichtig und/oder dringend einstufen und so in eine Matrix einordnen. Die Unterscheidung zwischen Wichtigkeit und Dringlichkeit ist dabei nicht immer einfach, da viele Aufgaben, die dringlich sind, auch gleichzeitig wichtig erscheinen oder umgekehrt.

Nach der Eisenhower-Methode werden Wichtigkeit und Dringlichkeit folgendermaßen definiert:

  • Wichtig: Eine Aufgabe ist wichtig, wenn Sie unmittelbar der Erreichung eines Ziels dient – sei es, einem persönlichen Ziel oder einem Unternehmensziel – oder wenn eine andere Person oder eine andere wichtige Tätigkeit von der korrekten Erledigung der Aufgabe abhängig ist. Unwichtig ist eine Aufgabe hingegen, wenn sie Sie Ihren Zielen nicht näherbringt und ebenso gut von einer anderen Person als Ihnen selbst erledigt werden kann.
  • Dringlich: Eine Aufgabe ist dringlich, wenn Sie zu einem bestimmten Zeitpunkt in der nahen Zukunft ihren Sinn verliert und es beispielsweise eine feste Deadline gibt. Spielt es dagegen keine Rolle, wann Sie die Aufgabe erledigen, so ist sie nicht dringend.

Auf dieser Grundlage können Sie jede Aufgabe auf Ihrer To-do-Liste nach ihrer Wichtigkeit und Dringlichkeit beurteilen. Diese Einteilung ergibt die Eisenhower-Matrix mit vier Quadranten und vier Kategorien, in denen Sie Ihre Aufgaben einteilen können:

     
    Dringlichkeit
    dringlich nicht dringlich

 

 

Wichtigkeit

wichtig

I. Kategorie A:

dringlich & wichtig

II. Kategorie B:

nicht dringlich & wichtig

unwichtig

III. Kategorie C:

dringlich & unwichtig

IV. Kategorie D:

nicht dringlich & unwichtig

       

Das Eisenhower-Prinzip: Beispiele.

  1. Kategorie A: Aufgaben, die dringlich & wichtig sind.
     
    Die Aufgaben der Kategorie A „dringlich & wichtig“ besitzen die größte Bedeutung und damit die höchste Priorisierung. Diese sollten Sie als Erstes und selbst angehen, um sicherzustellen, dass sie innerhalb der Deadline korrekt erledigt werden. Die beste Zeit zum Abarbeiten von sehr wichtigen Aufgaben ist übrigens morgens: Dann ist die Konzentrationsfähigkeit in der Regel am besten.
    Zu sowohl wichtigen als auch dringenden Aufgaben zählen beispielsweise die Bearbeitung von Kunden-Mails, die eine sofortige Antwort erfordern, oder die Auseinandersetzung mit unvorhersehbaren Ereignissen und ihren Folgen für den Betrieb wie Unfälle der Flottenfahrzeuge oder ein technischer Ausfall der Fuhrpark-Software. 
  2. Kategorie B: Aufgaben, die nicht dringlich, aber wichtig sind.
     
    Viele Aufgaben im Arbeitsalltag sind zwar äußerst wichtig, aber nicht dringend. Das Erreichen der Ziele Ihres Betriebs hängt nicht von ihrer sofortigen Erledigung ab. Diese langfristigen Aufgaben sollten Sie aufgrund ihrer Bedeutung selbst erledigen und dafür einen genauen Zeitpunkt terminieren. Planen Sie in Ihrem Kalender jeden Tag oder mindestens jede Woche Zeitfenster für die Bearbeitung von Aufgaben dieser Kategorie ein. Denn wenn Sie diese Aufgaben stets hinauszögern, kommen Sie einerseits Ihren Zielen nicht näher. Andererseits laufen Sie Gefahr, dass diese Aufgaben irgendwann in Kategorie A überlaufen und auf einmal sowohl wichtig als auch dringlich sind. Dann stehen Sie unter Zugzwang und großem Stress, den Sie mit besserem Zeitmanagement hätten vermeiden können.
     
    Aufgaben, die langfristig wichtig sind, aber nicht akut drängen, umfassen beispielsweise die Durchführung von Weiterbildungen, Feedback-Gespräche mit Ihren Flottenmitarbeitern, Networking sowie die Kundenakquise. Für den Erfolg Ihres Betriebs sind diese Aufgaben von großer Bedeutung. In der Regel spielt es jedoch keine Rolle, ob sie diese einen Tag früher oder später in Angriff nehmen. Networking und Kundenakquise sollten darüber hinaus stets parallel zum laufenden Betrieb vorgenommen werden. 
  3. Kategorie C: Aufgaben, die dringlich, aber nicht wichtig sind.
     
    Manche Aufgaben besitzen hohe Dringlichkeit, da beispielsweise eine Deadline eingehalten werden muss. Drängende Aufgaben wirken meist automatisch sehr wichtig, da schließlich klar ist, dass sie umgehend erledigt werden sollten. Nach dem Eisenhower-Prinzip sollten Sie sich jedoch fragen, ob eine Aufgabe tatsächlich für Sie persönlich wichtig ist und nur von Ihnen erledigt werden kann. Häufig ist dem nicht so und Sie können die dringende Aufgabe delegieren. Denn dringliche Aufgaben sind gleichzeitig zeitfressend und halten Sie von anderen, sowohl wichtigen als auch dringenden Aufgaben ab. Delegieren Sie Aufgaben der Kategorie C daher an kompetente Mitarbeiter und lassen Sie sie zeitnah erledigen.
     
    Sind Sie selbstständig und können nichts delegieren oder besteht im gesamten Betrieb gerade Personal- und Zeitmangel, sollten Sie sich für diese Aufgaben ein Zeitfenster am Nachmittag einplanen. So können Sie zuerst die dringenden und wichtigen Aufgaben erledigen und sich anschließend den weniger wichtigen widmen, für die weniger Konzentration erforderlich ist. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, Aufgaben nicht nur an Mitarbeiter, sondern auch an technische Hilfsmittel zu delegieren. So stellt zum Beispiel die zweimal im Jahr durchzuführende Kontrolle der Führerscheine Ihrer Dienstwagenfahrer eine dringliche Aufgabe dar, da die Fristen nicht überschritten werden sollten. Im Falle eines Unfalls eines Ihrer Fahrer ohne gültigen Führerschein kann es sonst passieren, dass der Versicherungsschutz erloschen ist. Zur Erledigung dieser Aufgabe können Sie sich auf die elektronische Führerscheinkontrolle verlassen. Ihre Fahrer werden so automatisch zur Führerscheinkontrolle aufgefordert und der gesamte Prozess wird lückenlos elektronisch dokumentiert.
  4. Kategorie D: Aufgaben, die weder dringlich noch wichtig sind.
     
    Aufgaben, die weder dringend noch wichtig sind, stellen nach der Eisenhower-Methode lediglich Zeitfresser dar und gehören in den Papierkorb. Diese Aufgaben besitzen keinen Mehrwert für Ihr Unternehmen, bringen Sie Ihren Zielen nicht näher und haben keinerlei negative Folgen, wenn sie nicht erledigt werden. Ihre Bearbeitung können Sie sich somit sparen und sich stattdessen auf Ihre anderen Aufgaben konzentrieren. Mithilfe des Eisenhower-Prinzips können Sie solche zeitfressenden und unwichtigen Aufgaben schneller identifizieren und aussortieren.
     
    Ein simples Beispiel für eine solche Aufgabe der Kategorie D könnte eine E-Mail sein. Sie erhalten per Mail eine Einladung zu einer Konferenz, die nicht Ihrem Unternehmensbereich entspricht und Ihnen sowohl vom Networking als auch Wissenstransfer keinen Mehrwert bietet. Anstatt sich also eingehend mit der Einladung zu befassen und der Bitte nach Antwort nachzukommen, können Sie die Mail und damit die Aufgabe in den Papierkorb verschieben. Manche Aufgaben erhalten auch erst nach mehrmaliger Überprüfung den Status „weder dringlich noch wichtig“. Steht beispielsweise seit längerer Zeit auf Ihrer To-do-Liste, Strategien zu entwickeln, wie Sie den Benzinverbrauch und die -kosten Ihrer Flotte senken können, spielt diese Aufgabe keine Rolle mehr, wenn Ihr Unternehmen mittlerweile entschieden hat, auf eine E-Flotte umzusteigen. Diese Aufgabe können Sie somit von Ihrer To-do-Liste streichen. Stattdessen kommen in Kategorie A und B wiederum neue Aufgaben wie die Entwicklung passender Ladelösungen hinzu.

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Nachteile des Eisenhower-Prinzips.

Die Einteilung von Aufgaben in die Eisenhower-Matrix ist zwar ein nützliches Instrument, das Prinzip verfügt jedoch auch über Nachteile beziehungsweise Einschränkungen, die wir Ihnen nicht vorenthalten möchten:

  • Keine eindeutige Definition von wichtig und dringlich: Wahrnehmung kann subjektiv sein, auch delegierbare Aufgaben sind wichtig und sollten ggf. vom Vorgesetzten einer Qualitätskontrolle unterzogen werden. Vorgesetzte und Mitarbeiter können Aufgaben unterschiedlich beurteilen und priorisieren, sodass es womöglich zu Spannungen im Team kommt.
  • Große Aufgaben unterteilen sich schnell in zahlreiche Subaufgaben, sodass die Eisenhower-Matrix unübersichtlich wird.
  • Bei vielen sowohl dringenden als auch wichtigen Aufgaben ist die Priorisierung innerhalb der Kategorie unklar: Welche Aufgabe sollte unter diesen als Erstes erledigt werden?
  • Anstehende Aufgaben müssen regelmäßig überprüft werden: Sind sie immer noch wichtig oder nicht dringlich? Die Einteilung der Aufgaben an sich nimmt viel Zeit in Anspruch, die dann anderswo fehlt. 

Vorteile des Eisenhower-Prinzips.

Das Eisenhower-Prinzip stößt somit in bestimmten Situationen an seine Grenzen und kann die korrekte Priorisierung und Erledigung von Aufgaben nicht garantieren. Stehen Sie jedoch ohne Plan und Idee da, wie Sie mit Ihren Aufgaben beginnen sollen, bietet Ihnen das Eisenhower-Prinzip beim Zeitmanagement auch zahlreiche Vorteile:

  • Das Prinzip ist einfach zu verstehen und leicht anzuwenden.
  • Zeitfressende Aufgaben können Sie schnell identifizieren, sodass Sie Zeit einsparen.
  • Die richtige Gewichtung von Aufgaben sowie sinnvolles Delegieren schafft Klarheit im Unternehmen und entlastet Sie selbst und Ihre Mitarbeiter. Letztere können je nach delegierter Aufgabe an Verantwortung gewinnen und sich weiterentwickeln.
  • Deadlines können besser eingehalten werden und langfristige Aufgaben geraten nicht in Vergessenheit. Bei konsequentem Zeitmanagement sorgen Sie so dafür, dass Aufgaben in Zukunft weniger oft dringlich und zum Zeitproblem werden.
  • Bei unerwartet knappen Ressourcen wie Arbeitskraft oder Zeit können Sie anhand der Matrix schnell eine sinnvolle Priorisierung erkennen.
  • Die Abarbeitung Ihrer Aufgaben verläuft planvoller und Sie können effizienter arbeiten

Das Eisenhower-Prinzip bestmöglich ausnutzen.

Möchten Sie das Zeitmanagement in Ihrem Unternehmen oder Ihrem eigenen Arbeitsalltag verbessern, sollten Sie das Eisenhower-Prinzip kennen und nach Möglichkeit in Ihren Alltag integrieren. Die Erkenntnis, welche Aufgaben tatsächlich wichtig oder dringend sind, unterstützt alle Mitarbeiter eines Betriebs – egal, ob Geschäftsführer, Fuhrparkmanager, Dienstwagenfahrer oder IT-Techniker. Die Auflistung aller Aufgaben in der Matrix verschafft Ihnen einen hilfreichen Überblick über alle To-dos und ermöglicht das schnelle Aussortieren von zeitfressenden und überflüssigen Tätigkeiten. Stellen Sie sich somit bei jeder Aufgabe die folgenden Fragen:

  • Was passiert, wenn ich die Aufgabe erst später erledige?
  • Kann jemand anders die Aufgabe genauso gut durchführen?
  • Passiert etwas, wenn ich die Aufgabe nicht erledige?

So erkennen Sie, welche Hindernisse dem Abschluss bestimmter Tätigkeiten im Wege stehen, wie viel Zeit langfristig in welche Aufgabenkategorie fließt und ob Sie möglicherweise Unterstützung von außen benötigen. Verschwenden Sie keine Zeit mehr mit überflüssigen Aufgaben, erledigen Sie die absolut wichtigsten selbst, vergessen Sie auch langfristig wichtige Tätigkeiten nicht und delegieren Sie wo möglich an Ihre Mitarbeiter. Auch Online-Systeme können Sie bei der Erledigung dringlicher sowie wichtiger Aufgaben unterstützen und Ihr Zeitmanagement effizient und langfristig verbessern.

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