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Gebrauchtwagen: beim Händler oder privat kaufen?
In Zeiten von Smartphone und Internet ist es zunächst mal ziemlich einfach, nach einem Gebrauchtwagen zu recherchieren: Sie können ganz entspannt vom Küchentisch aus die besten Angebote in Ihrer Nähe finden. Aber auf was sollten Sie dabei achten? Und wo sollten Sie das Auto überhaupt kaufen? Von einer Privatperson oder beim Händler? Lesen Sie hier die Hauptunterschiede zwischen dem privaten Verkauf und dem Kauf beim Händler und erklären, worauf Sie besonders achten sollten.
Autokauf von privat oder beim Händler: Vor- und Nachteile.
Autokauf von privat
- Included: Oftmals größerer Verhandlungsspielraum
- Included: Meist günstigere Kaufpreise
- Not included: In der Regel keine Garantie oder Sachmängelhaftung
Autokauf beim Händler
- Included: Sachmängelhaftung
- Included: Oft Garantieangebote
- Included: Teils werkstattgeprüfte Gebrauchtwagen
- Not included: In der Regel etwas höhere Kaufpreise
Günstiger Preis oder mehr Sicherheiten?
Wenn Sie ein Auto von einem Gebrauchtwagenhändler kaufen, können Sie sich bei einem Schaden auf Ihre Gewährleistungsrechte berufen. Mängel am Fahrzeug, die beim Kauf schon bestanden haben, werden Ihnen vom Verkäufer ersetzt. Unter welchen Bedingungen und in welcher Ausprägung das geschieht, ist in Deutschland im Sachmangelrecht geregelt.
Aber Achtung: Privatverkäufer können diese Sachmängelhaftung auch ausschließen. Wenn dann nach dem Verkauf etwas mit dem Wagen ist, müssen Sie als Käufer beweisen, dass der Verkäufer das wissentlich verschwiegen hat.
Bei einem Gebrauchtwagenkauf von Privatpersonen haben Sie also nicht unbedingt dieselben Sicherheiten, die Sie bei einem Händler hätten. Allerdings ist dafür ein Auto bei einem Händler auch teurer: Laut dem ADAC lagen die Gebrauchtwagenpreise bei Privatpersonen Ende 2018 etwa 8 Prozent unter dem Händlerpreis.
Generell sollten Sie beim Privatkauf ein wenig auf Ihr Bauchgefühl hören: Macht der Verkäufer auf Sie einen seriösen Eindruck und setzt Sie mit dem Autoverkauf nicht unter Zeitdruck? Das ist ein gutes Zeichen. Checken Sie außerdem die zum Wagen gehörigen Papiere – Inspektions-Scheckhefte und TÜV-Protokolle geben hilfreiche Informationen über den Zustand des Fahrzeugs.
Vertrauen in den Händler.
Garantieverträge und Seriosität.
Zusätzlich zu der Gebrauchtwagenhaftung bieten Händler auch oft noch weitere Garantien an, die dann das abdecken, was die gesetzliche Haftung nicht beinhaltet. Garantien sind rechtlich nicht vorgeschrieben, sondern werden vom Händler selbst angeboten. Sie können auch Verschleiß einschließen, oder Mängel, die erst nach dem Kauf auftreten. Achten Sie aber darauf, dass die Garantieverträge bei verschiedenen Händlern sehr unterschiedlich ausfallen können. Manche Verkäufer sind großzügiger und schließen mehr Schäden ein als andere. Laut ADAC sehen Garantien oft einen Selbstbeteiligungsanteil vor oder enthalten nur bestimmte Fahrzeugteile. Deshalb sollten Sie den Garantievertrag gut kennen, bevor Sie den Kaufvertrag für Ihren Pkw unterschreiben.
Zusätzlich können Sie auch darauf achten, ob das Auto werkstattgeprüft worden ist und immer ein ausführliches Mängelprotokoll verlangen. Auch das Siegel des Zentralverbandes des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes (ZDK) ist ein gutes Zeichen für einen seriösen Verkäufer. Übrigens: Der ZDK beteiligte sich Ende 2018 an der Mobility Trader GmbH, die die Gebrauchtwagenplattform heycar betreibt. Was es mit dieser Plattform auf sich hat, lesen Sie hier.
Fazit.
Ob Sie sich für den Kauf beim Händler oder einer Privatperson entscheiden, muss gut überlegt sein. Wichtig ist, dass Sie wissen, worauf Sie achten müssen. Nehmen Sie sich genügend Zeit, schauen Sie sich verschiedene Angebote an und sprechen Sie mit Freunden oder Ihrer Familie. Das hilft Ihnen dabei, Ihre eigenen Bedürfnisse klarer zu definieren und am Ende die für Sie richtige Entscheidung zu treffen.