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Das Geschäftskunden-Magazin der Volkswagen Leasing.
  • 25.09.2025
  • 4 Minuten

Lean Management – Methode für effizientere Prozesse.

Lean Management auf einen Blick:

  • Lean Management ist ein Ansatz, bei dem versucht wird, Prozesse zu verschlanken und unnötige Verschwendung zu vermeiden.
  • Das Ziel ist, einen maximalen Kundennutzen bei minimalem Ressourceneinsatz zu gewinnen.
  • Mit Methoden wie den 5 Prinzipien und der 5S-Methode lassen sich Effizienzsteigerungen in allen Unternehmensbereichen erreichen.

Was ist Lean Management?

Lean Management ist ein systematischer Ansatz, um Unternehmensprozesse effizienter zu gestalten. Ursprünglich in der Automobilindustrie entwickelt, hat es sich zu einem universell einsetzbaren Managementprinzip weiterentwickelt. Heute nutzen Unternehmen aller Branchen Lean Management Methoden, um ihre Abläufe zu verschlanken.

Ziel ist es, mit minimalem Ressourceneinsatz den maximalen Kundennutzen zu erreichen. Anstatt sich nur auf Kostenreduktion zu fokussieren, stellt Lean Management den Wert für die Kunden und Kundinnen in den Mittelpunkt – und richtet alle Prozesse darauf aus.

Das bedeutet, Verschwendung in allen Formen konsequent zu vermeiden und so Kosten, Zeit und Ressourcen effizienter einzusetzen. Durch standardisierte Abläufe und klare Verantwortlichkeiten entstehen Transparenz und eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung.

Abgrenzung zu anderen Managementansätzen.

Im Gegensatz zu klassischen Effizienzprogrammen setzt Lean Management nicht nur punktuelle Maßnahmen um, sondern etabliert ein ganzheitliches System. Anders als reine Kostenoptimierung verbindet Lean Management den wirtschaftlichen Aspekt mit Qualität und Mitarbeiterbeteiligung. Führungskräfte und Mitarbeiter arbeiten gemeinsam an Verbesserungen – ein entscheidender Faktor, um die Nachhaltigkeit von Veränderungen zu sichern.

Mehrere geschäftlich gekleidete Mensche sitzen um einen Tisch. Eine Frau in weißer Bluse steht leicht über den Tisch gebeugt. Auf dem Tisch liegen Unterlagen und im HIntergrund ist ein Fenster zu sehen.

Vorteile für Unternehmen.

  • Effizienzsteigerung: Durch die Eliminierung nicht wertschöpfender Tätigkeiten sinken Durchlaufzeiten, Kosten und Fehlerquoten.
  • Transparenz: Prozesse werden sichtbar und messbar. Verantwortliche können schneller reagieren und Engpässe beheben.
  • Mitarbeiterbeteiligung: Lean Management ermutigt Teams, Verbesserungen aktiv vorzuschlagen und umzusetzen. Das stärkt Motivation und Bindung.
  • Flexibilität: Unternehmen gewinnen die Fähigkeit, sich schnell an veränderte Marktbedingungen anzupassen.

Warum Lean Management heute unverzichtbar ist.

Unternehmen stehen unter wachsendem Druck: steigende Kosten, zunehmender Wettbewerb und ein dynamisches Marktumfeld. Lean Management kann eine klare Antwort darauf bieten. Es schafft Strukturen, die Verschwendung minimieren, Qualität verbessern und Transparenz fördern. Dadurch lassen sich sowohl kurzfristige Effizienzgewinne erzielen als auch langfristige Wettbewerbsvorteile sichern.

Relevanz für unterschiedliche Unternehmensbereiche

  • Für C-Level und Controlling stehen Wirtschaftlichkeit und Skalierbarkeit im Vordergrund. Lean Management liefert Basis, um Investitionen und Betriebskosten messbar zu steuern.
  • Für HR und Arbeitgebervertretungen schafft Lean Management transparente und einfache Prozesse – etwa bei Dienstwagenregelungen. Das steigert die Attraktivität als Arbeitgeber.
  • Für Mitarbeiter bringt Lean Management direkte Erleichterungen im Alltag: klare Abläufe, weniger Doppelarbeit, einfachere Kommunikation.

Wer Lean Management einführt, entscheidet sich nicht nur für eine Methode, sondern eine Philosophie. Es geht darum, die Haltung im Unternehmen zu verändern: von reaktiven Prozessen hin zu proaktiver Gestaltung. Damit verbunden ist ein Kulturwandel, bei dem kontinuierliche Verbesserung zur Selbstverständlichkeit wird.

Die 5 Prinzipien im Lean Management.

Das Fundament von Lean Management bilden 5 Prinzipien, die Unternehmen Schritt für Schritt zu effizienteren Prozessen führen. Sie zeigen, wie Verschwendung systematisch reduziert und Wertschöpfung gesteigert werden kann.

  1. Wertdefinition aus Kundensicht
    Alles beginnt mit der Frage: „Was schafft für unsere Kunden und Kundinnen echten Wert?“ Nur Tätigkeiten, die zur Erfüllung dieses Werts beitragen, gelten als wertschöpfend. Dieser Perspektivwechsel hilft Unternehmen, interne Routinen kritisch zu prüfen und unnötige Arbeitsschritte auszuschließen.
  2. Wertstromanalyse
    Im nächsten Schritt wird der sogenannte Wertstrom – also die Abfolge aller Prozesse von der Anfrage bis zur Lieferung – sichtbar gemacht. Dabei wird klar, welche Tätigkeiten Mehrwert bringen und welche nur Zeit oder Ressourcen kosten. Das Ziel ist, Prozesse ganzheitlich zu durchleuchten und Verbesserungspotenziale zu erkennen.
  3. Flussprinzip
    Sobald Verschwendung identifiziert ist, geht es darum, Prozesse so zu gestalten, dass der Arbeitsfluss nicht ins Stocken gerät. Durchlaufzeiten verkürzen sich, Engpässe werden vermieden, Informationen stehen zur richtigen Zeit am richtigen Ort bereit.
  4. Pull-Prinzip
    Anstatt Leistungen auf Vorrat zu produzieren oder vorzeitig Prozesse anzustoßen, orientiert sich Lean am tatsächlichen Bedarf. Das sogenannte Pull-Prinzip stellt sicher, dass nur das umgesetzt wird, was Kunden und Kundinnen oder nachgelagerte Abteilungen konkret anfordern. Das reduziert Bestände, Wartezeiten und unnötige Kosten.
  5. Streben nach Perfektion
    Lean Management versteht sich als kontinuierlicher Verbesserungsprozess. Kleine Optimierungen im Alltag sind ebenso wichtig wie strukturelle Veränderungen. Ziel ist es, Perfektion nie als Endpunkt zu betrachten, sondern als dauerhaftes Streben nach optimierten, kundenorientierten Abläufen.
Eine Frau in Business-Kleidung steht gebeugt vor einem Tisch, auf dem mehrere Unterlagen mit Stiften, Markern und Markierzetteln liegen.

5S-Methode im Lean Management: Arbeitsplatzorganisation als Basis.

Die 5S-Methode ist eine der bekanntesten und zugleich wirkungsvollsten Methoden innerhalb den Lean Management-Ansatzes. Ihr Ziel: Arbeitsplätze so zu strukturieren, dass Effizienz, Sicherheit und Qualität spürbar steigen. Ursprünglich aus der Produktion entwickelt, lässt sich die 5S-Methode heute auf Büros, Werkstätten, digitale Prozesse und auch auf Fuhrparkverwaltung übertragen.

Die 5 Schritte der 5S-Methode im Lean Management

  1. Sortieren (Seiri)
    Alles Überflüssige wird entfernt: Am Arbeitsplatz oder in digitalen Systemen bleiben nur die Dinge, die wirklich gebraucht werden.
    Praxis-Tipp: Prüfen Sie regelmäßig, ob bestimmte Dokumente, Tools oder Materialien tatsächlich genutzt werden.
  2. Systematisieren (Seiton)
    Jeder Gegenstand hat einen festen Platz: Das reduziert Suchzeiten und schafft Klarheit.
    Praxis-Tipp: Legen Sie feste Ablageorte für Unterlagen, Schlüssel oder digitale Dateien an.
  3. Säubern (Seiso)
    Ordnung und Sauberkeit sind Grundvoraussetzungen für reibungslose Abläufe.
    Praxis-Tipp: Planen Sie regelmäßige Kontrollrunden ein.
  4. Standardisieren (Seiketsu)
    Klare Regeln sichern die Ergebnisse der ersten drei Schritte ab. Standardisierte Prozesse erleichtern die Einhaltung.
    Praxis-Tipp: Definieren Sie die Checklisten für z.B. Übergaben oder Abrechnungen.
  5. Selbstdisziplin (Shitsuke)
    Die konsequente Anwendung der Regeln macht 5S dauerhaft wirksam. Nur so wird es Teil der Unternehmenskultur.
    Praxis-Tipp: Verankern Sie 5S in Schulungen und Team-Meetings. Kleine Routinen schaffen nachhaltige Wirkung.  

Der Dienstwagenrechner.

Finden Sie in wenigen Schritten heraus, welche steuerlichen Auswirkungen ein Dienstwagen für Sie haben kann und wie Sie am meisten von Ihrem Dienstwagen profitieren können. 

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Lean Projektmanagement: schlanke Prozesse in Projekten.

Lean Projektmanagement überträgt die Prinzipien des Lean Managements auf die Projektarbeit. Statt umfangreicher Pläne und schwerfälliger Strukturen steht die schlanke Steuerung im Vordergrund. Ziel ist es, Projekte schneller, flexibler und kundenorientierter umzusetzen – ohne dabei Qualität einzubüßen.

Schritte zur Einführung von Lean Projektmanagement

  1. Projektziel klar definieren
    Ein präzises, für alle verständliches Ziel ist die Grundlage. Nur wenn klar ist, was erreicht werden soll, können Prozesse schlank organisiert werden.
  2. Wertstrom für das Projekt erfassen
    Ähnlich wie in der Produktion werden alle Schritte von der Idee bis zum Projektabschluss sichtbar gemacht. So lassen sich nicht-wertschöpfende Tätigkeiten identifizieren.
  3. Aufgaben transparent machen
    Visuelle Tools wie Kanban-Boards sorgen dafür, dass jede Aufgabe und ihr Status für das gesamte Team erkennbar sind. Das reduziert Abstimmungsaufwand uns Missverständnisse.
  4. Engpässe vermeiden
    Durchlaufzeiten und Ressourceneinsatz werden regelmäßig überprüft. Ziel ist es, Arbeitsflüsse kontinuierlich im Gleichgewicht zu halten.
  5. Pull-Prinzip anwenden
    Neue Aufgaben werden nur gestartet, wenn Kapazitäten vorhanden sind. Das verhindert Überlastung einzelner Teammitglieder und steigert die Qualität der Ergebnisse.
  6. Kontinuierliche Verbesserung verankern
    Retroperspektiven helfen, Prozesse zu reflektieren und weiterzuentwickeln. Kleine Anpassungen sichern langfristig große Effizienzgewinne.

Typische Lean Verschwendungsarten und wie Sie sie vermeiden.

Ein zentrales Ziel von Lean Management ist die Vermeidung von Verschwendung. Darunter versteht man alle Tätigkeiten, die keinen direkten Mehrwert schaffen, aber dennoch Ressourcen binden. Im klassischen Lean-Ansatz werden 7 Hauptarten der Verschwendung unterschieden.

7 Verschwendungsarten im Überblick.

Verschwendungsart

Beschreibung

Praxisbeispiel aus dem Fuhrparkmanagement

Gegenmaßnahme

Überproduktion

Mehr zu produzieren oder zu beschaffen als aktuell nötig.

Fahrzeuge werden auf Vorrat bestellt, obwohl der Bedarf noch nicht konkret ist.

Bedarf exakt erfassen, Pull-Prinzip einführen.

Wartezeiten

Verzögerungen durch fehlende Informationen oder Freigaben.

Schadenmeldungen bleiben lange unbearbeitet, weil Genehmigungen fehlen.

Standardisierte Freigabeprozesse und digitale Tools nutzen.

Transport

Unnötige Bewegungen von Material oder Informationen.

Fahrzeugdokumente werden mehrfach zwischen Abteilungen hin- und hergeschickt.

Digitale Dokumentation einführen, Abläufe verschlanken.

Überarbeitung

Tätigkeiten, die über das notwendige Maß hinausgehen.

Mehrfache Eingaben derselben Daten in verschiedenen Systemen.

Systeme integrieren, doppelte Arbeitsschritte eliminieren.

Bestände

Zu hohe Lagerhaltung oder überflüssige Vorräte.

Große Ersatzteilbestände im Fuhrpark, die selten genutzt werden.

Bedarfsgerechte Beschaffung nach tatsächlichem Verbrauch.

Bewegung

Unnötige Wege oder Suchzeiten.

Mitarbeitende suchen lange nach Fahrzeugschlüsseln oder Unterlagen.

Klare Ablage- und Zugriffsstrukturen schaffen (5S) anwenden.

Fehler / Nacharbeit

Korrekturen durch ungenaue oder falsche Arbeit.

Falsch erfasste Kilometerstände führen zu zusätzlichen Prüfungen.

Klare Standards und digitale Eingabetools einsetzen.

Ist eine Lean Management Fortbildung sinnvoll?

Damit Lean Management im Unternehmen wirksam verankert werden kann, braucht es Wissen, Training und praktische Anwendung. Fortbildungen oder auch Zertifizierungen spielen daher eine zentrale Rolle – sowohl für Führungskräfte als auch für Mitarbeiter.

Warum Lean Management Fortbildungen im Unternehmen entscheidend sind

  • Verständnis schaffen: Nur wenn alle Beteiligten die Prinzipien kennen, können sie diese konsequent anwenden.
  • Kulturwandel unterstützen: Lean Management funktioniert langfristig nur, wenn Mitarbeiter aktiv eingebunden werden. Schulungen fördern Akzeptanz.
  • Praxisnähe sicherstellen: Theoretisches Wissen allein reicht nicht. Trainings mit konkreten Anwendungsfällen machen Lean Management greifbar.

Lean Management Zertifizierungen.

Es gibt verschiedene Zertifizierungen, die sich am individuellen Wissensstand orientieren. Sie sind meist gestuft aufgebaut und reichen von Grundlagen bis zu vertieftem Expertenwissen:

  • Lean Awareness / Basics: Einführungskurse, die Grundprinzipien und Methoden wie 5S oder die 5 Prinzipien vermitteln.
  • Lean Practitioner: Vertiefte Ausbildung mit Fokus auf konkrete Projekte und erste Umsetzungserfahrung.
  • Lean Expert: Fortgeschrittene Qualifizierung für Führungskräfte, die Lean-Programme steuern und weiterentwickeln.
  • Spezialisierte Zertifikate: Zum Beispiel für Lean Projektmanagement oder branchenspezifische Anwendungen.
Eine Frau sitzt mit einem Laptop am Tisch einem Mann gegenüber und lächelt ihn an.

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