Das Geschäftskunden-Magazin der Volkswagen Leasing.
  • 08.11.2023
  • 7 Minuten

Unternehmensziele intelligent setzen: Beispiele und Anleitungen.

Was sind Ihre fünf wichtigsten Unternehmensziele? Was möchten Sie konkret kurz-, mittel- und langfristig erreichen? Haben Sie auf diese Fragen zu Ihrem Unternehmen ad hoc die passenden Antworten parat? Wenn nicht, ist es an der Zeit, sich über das Thema Unternehmensziele zu informieren – oder gegebenenfalls an Ihrer konkreten Zielsetzung und Formulierung zu arbeiten. Erfahren Sie hier, worum es bei Unternehmenszielen geht, wie diese Ihr Unternehmen voranbringen und welche Schwerpunkte sinnvoll sind.

Was sind Unternehmensziele?

Was ein Unternehmensziel ist, erscheint auf den ersten Blick vermutlich logisch: Das Ziel von nahezu jedem Unternehmen ist in erster Linie die Gewinnmaximierung und das Erreichen einer hohen Eigen- bzw. Gesamtkapitalrentabilität. Diese können als Erfolgsziele bezeichnet werden, da sie wichtige Kennzahlen für den unternehmerischen Erfolg sind. Für Gründer eines neuen Unternehmens ist in den ersten Jahren häufig auch die reine Kostendeckung das oberste Erfolgsziel.

Unternehmensziele lassen sich jedoch noch weiter fassen und in Unterziele unterteilen. Wichtige Faktoren auf dem Weg zur Gewinnmaximierung stellen beispielsweise ökonomische, soziale und ökologische Ziele dar.

Ökonomische Unternehmensziele: Beispiele.

Ökonomische Unternehmensziele betreffen die wirtschaftliche Situation eines Unternehmens. Sie lassen sich wiederum unterteilen in Ertragsziele, Marktziele und Leistungsziele.

  • Ertragsziele: Ertragsziele betreffen den Ertrag und alle damit verknüpften Kennzahlen eines Unternehmens, beispielsweise den Umsatz, den Gewinn, die Kosten, den Cashflow und das eingehende Kapital. Ein Ertragsziel könnte zum Beispiel die Gewinnmaximierung um zehn Prozent oder eine Verringerung der Kosten um sieben Prozent sein.
  • Marktziele: Bei Marktzielen handelt es sich um Unternehmensziele, die den Auftritt und Erfolg des Unternehmens am Markt und in Bezug auf Kunden und Wettbewerber angehen – zum Beispiel im Hinblick auf den Marktanteil, die Kundenzahl, die Kundenzufriedenheit oder die Markenbekanntheit. Beispiele für Marktziele sind etwa ein zu Beginn eines Produktlaunches angestrebter Marktanteil von zwanzig Prozent, eine Ausweitung des Marktanteils um sechs Prozent oder eine Verbesserung der Kundenzufriedenheit.
  • Leistungsziele: Weitere ökonomische Ziele sind Leistungsziele, die etwas abstrakter sind und angeben, wie die Leistung des Unternehmens und aller Mitarbeiter aussehen soll. Leistungsziele formulieren damit eine Art Qualitätsstandard für die tägliche Arbeit, zum Beispiel in puncto Performance und Zusammenarbeit.

Soziale Unternehmensziele: Beispiele.

Mit sozialen Unternehmenszielen können Sie festlegen, wie das Unternehmen mit Mitarbeitern, Kunden und Geschäftspartnern umgeht und welches Image die Firma nach außen verbreiten möchte. Typische Ziele betreffen hier zum Beispiel die Mitarbeiterzufriedenheit, die Sicherheit am Arbeitsplatz, die Mitarbeiterbindung oder das Arbeitsklima. So könnte ein soziales Ziel sein, den jährlichen Verlust von Mitarbeitern um acht Prozent zu reduzieren oder den Anteil an Mitarbeitern mit körperlichen Einschränkungen auf zwei Prozent zu steigern.

Ökologische Unternehmensziele: Beispiele.

Ökologische Unternehmensziele nehmen als Ergänzung zu den wirtschaftlichen und sozialen Zielen auch die Umwelt in den Blick. Aspekte wie Umweltschutz, Nachhaltigkeit und Recycling spielen hier eine wichtige Rolle. So könnten ökologische Ziele eines Unternehmens sein, in allen Abteilungen für eine Reduktion der Abfälle zu sorgen oder bei der Herstellung der Produkte einen gewissen Anteil nachhaltiger und recycelter oder recycelbarer Materialien zu verwenden. Das Erreichen ökologischer Ziele kann nicht nur zur Wirtschaftlichkeit des Unternehmens beitragen, sondern auch das Image in den Augen von Mitarbeitern und Kunden verbessern und neue Kundensegmente ansprechen. Dabei ist es für das langfristige Unternehmensimage jedoch wichtig, die Ziele aus voller Überzeugung und im Einklang mit den Unternehmenswerten zu verfolgen und Ziele, die lediglich oberflächlichem Greenwashing entsprechen, zu vermeiden.

Die Unternehmensziele – insbesondere die sozialen und ökologischen – sind übrigens nicht mit den Unternehmenswerten zu verwechseln. Unternehmenswerte stellen den ethischen Rahmen und die Grundprinzipien dar, die im Unternehmen gelten und die Sie nach außen hin vertreten. Unternehmenswerte können zum Beispiel Offenheit, Nachhaltigkeit und Diversität sein. Die Werte geben vor, wie Sie als Geschäftsführer und alle Ihre Mitarbeiter handeln sollten und an welchen Prinzipien sich alle orientieren können. Aus den Unternehmenswerten lassen sich dann wiederum konkrete Ziele ableiten. Im Falle des Unternehmenswerts Diversität wären das zum Beispiel Unterziele wie die Umsetzung einer gendersensiblen Sprache in der Unternehmenskommunikation oder die Erhöhung des Frauenanteils in Führungspositionen.


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Warum sind Unternehmensziele wichtig?

Die Festlegung von Unternehmenszielen ist von großer Bedeutung, da sie Ihnen und Ihren Mitarbeitern bei der Arbeit als Orientierung dienen und darüber hinaus eine Quelle der Motivation sein können. Wenn nicht klar ist, worauf jeder Einzelne hinarbeitet und was eigentlich der genaue Zweck der Arbeit ist, entwickelt sich das Unternehmen womöglich in eine völlig falsche Richtung. Die Unternehmensziele beschreiben somit den Sollzustand des Unternehmens. Sie beeinflussen die gesamte strategische Ausrichtung und sorgen dafür, dass das Erfolgsziel der Gewinnmaximierung erreicht werden kann. Die Unternehmensziele lassen sich dabei zeitlich in kurzfristige, mittelfristige und langfristige Ziele unterteilen.

Langfristige Ziele beschreiben den Sollzustand des Unternehmens in entfernterer Zukunft, beispielsweise in fünf bis zehn Jahren. Damit entsprechen sie auch der Unternehmensvision oder der Mission, die das Unternehmen verfolgt. Oft werden diese in der Ansprache von Kunden und Geschäftspartnern als Vision- oder Mission-Statement nach außen getragen und dienen somit auch dazu, externen Stakeholdern zu vermitteln, wofür das Unternehmen steht und wonach es strebt.

Unternehmensziele formulieren.

Unternehmensziele können sich erst voll entfalten, wenn sie konkret ausformuliert vorliegen. Wenn Sie als Geschäftsführer Ihren Mitarbeitern nur hin und wieder erklären, welches Ziel Sie mit dem Unternehmen anstreben, hat jeder Einzelne unter Umständen ein eigenes Verständnis davon, wie das Ergebnisziel genau aussieht. Schriftlich festgehalten sind Unternehmensziele für jeden jederzeit einsehbar und können auch in einheitlicher Form an Kunden und neue Mitarbeiter kommuniziert werden.

Bei der Ausformulierung der Ziele sollten Sie auf folgende Tipps achten:

  • Kurz und präzise: Ziele sollten keinesfalls zu lang werden, da sonst der Fokus verloren geht.
  • Verständlich: Verzichten Sie nach Möglichkeit auf Fachterme und komplizierte Begriffe. Nutzen Sie stattdessen einfache Wörter, damit vom Gründer bis zum Werkstudenten jeder versteht, was das Ziel bedeutet.
  • Positiv: Vermeiden Sie negative Ausdrücke wie nicht, ohne oder kein und formulieren Sie am besten positiv.
  • Gegenwartsform: Nutzen Sie bei der Zielsetzung das Präsens und formulieren Sie, als wäre das Ergebnis bereits real. Um eine Frist einzubinden, können Sie anstelle des Futurs konkrete Zeitangaben nutzen. Anstelle von „Im Jahr 2024 werden wir unseren Umsatz um 20 Prozent steigern“ schreiben Sie also „Im Jahr 2024 steigern wir unseren Umsatz um 20 Prozent“.
  • SMART: Jedes Ihrer Unternehmensziele sollte der SMART-Methode entsprechen. Mehr dazu im Folgenden.

Die SMART-Methode.

Die SMART-Methode zur Formulierung von Zielen gibt an, wie diese im Idealfall aussehen sollten, damit sie tatsächlich etwas bewirken.

     

Specific

Spezifisch

Das Ziel sollte spezifisch und präzise angeben, worum es geht.

Measurable

Messbar

Das Resultat sollte deutlich messbar sein, z. B. anhand einer Prozentzahl, einer absoluten Zahl oder einer Skala.

Achievable

Erreichbar

Das Ziel sollte erreichbar und nicht zu hoch gegriffen und unmöglich umzusetzen sein.

Relevant

Relevant

Das Erreichen des Ziels sollte für das gesamte Unternehmen oder eine Abteilung bedeutsam und relevant sein.

Time-bound

Terminiert

Um das Ziel und seine (Nicht-)Erreichung überprüfen zu können, sollte es klar mit einer Frist oder Deadline terminiert sein.

Ergebnisziele und Prozessziele.

Bei der Festlegung neuer Ziele sollten Sie wie beschrieben nach der SMART-Methode möglichst spezifisch vorgehen. Daraus ergibt sich häufig eine Unterteilung in Ergebnisziele und Prozessziele. Ergebnisziele beschreiben ein übergeordnetes Resultat, das erreicht werden soll. Das könnte zum Beispiel die Gewinnung von 300 Neukunden in drei Monaten oder die Steigerung der Markenbekanntheit in der Zielgruppe sein. Prozessziele auf dem Weg dahin können zum Beispiel das Schalten von mehr Online-Werbung, eine erhöhte Aktivität auf Social Media oder gesteigertes Networking sein. Die Erfüllung der Prozessziele sollte im Idealfall in direktem Maße dazu beitragen, das übergeordnete Ergebnisziel zu erreichen. Wichtig ist, dass Sie auch bei der Festlegung der Prozessziele nach dem SMART-Prinzip spezifisch und messbar vorgehen. So können Sie beispielsweise konkret festlegen, wie viel Budget in die Online-Werbekampagnen fließen soll, wie viele Stunden in die Social Media-Arbeit investiert werden und welche Messen und Konferenzen Sie und Ihre Mitarbeiter zum Netzwerken besuchen sollen.

Umgang mit Zielkonflikten.

Zielkonflikte treten immer dann auf, wenn Unterziele innerhalb Ihres Unternehmens nicht miteinander vereinbar sind. Das Erreichen des einen Ziels bedeutet gleichzeitig die unmögliche Erfüllung des anderen Ziels. So kann beispielsweise das Ziel, die Sichtbarkeit einer Werbekampagne durch ein gesteigertes Budget zu erhöhen nicht erreicht werden, wenn gleichzeitig ein Ertragsziel lautet, die Kosten im Bereich Marketing zu senken. Gleichermaßen kann die Mitarbeiterbindung kaum verbessert werden, wenn in bestimmten Abteilungen die Mitarbeiterzahl nach Zielvorgabe reduziert werden muss. Alle Vorgänge im Unternehmen sind so auf vielfältige Weise miteinander verknüpft. Mitunter ist es möglich, zunächst konkurrierende Ziele dennoch in Einklang zu bringen, indem an anderer Stelle ein Ziel oder Vorgehen verändert wird. Im oben genannten Beispiel könnte das Budget der Werbekampagne etwa dennoch erhöht werden, wenn die Kosteneinsparungen des Ertragsziels in einem anderen Bereich, beispielsweise der Produktion, umgesetzt werden können.

Damit Zielkonflikte gar nicht erst auftreten, sollten Sie in Ihrem Unternehmen zunächst daran arbeiten, diese im Vorhinein zu erkennen. Das gelingt, wenn Sie Wert auf eine offene Kommunikation, eine positive Fehlerkultur und viel Feedback legen. Indem die Abteilungen eines Unternehmens untereinander vernetzt sind und wissen, welche Ziele in welchem Bereich erreicht werden sollen, wird schneller ersichtlich, welche Zielkonflikte es gibt oder zukünftig entstehen könnten. Wichtig ist auch, dass das übergreifende Erfolgsziel des Unternehmens sowie die langfristige Vision und die mittelfristigen Ziele klar formuliert sind und allen Mitarbeitern immer wieder als Orientierung ins Gedächtnis gerufen werden. Bevor ein individuelles und kurzfristiges Unterziel festgelegt wird, sollte geprüft werden, ob es mit den mittel- und langfristigen Unternehmenszielen vereinbar ist oder ein Zielkonflikt vorliegt.

Im Falle eines Zielkonflikts sollten Sie prüfen, welches der Ziele Priorität genießt. In der Regel sind dies die übergeordneten Erfolgsziele und Ertragsziele. Es ist jedoch auch möglich, dass eine große Anzahl an Zielkonflikten verdeutlicht, dass das langfristig angestrebte Unternehmensziel im Alltag nicht tragbar ist. Somit entspricht es nach eingehender Prüfung gegebenenfalls nicht mehr den SMART-Kriterien der Erreichbarkeit und Relevanz. In einem solchen Fall sollten Sie nicht zögern, die strategische Ausrichtung Ihres Unternehmens abzuändern und auf innerbetriebliche sowie äußere Gegebenheiten zu reagieren. Insbesondere Gründer mit einem jungen Unternehmen sind häufig darauf angewiesen, den Kurs zu ändern, um das Überleben zu sichern.

Zielkonflikte sind zudem nicht per se negativ. Stattdessen regen sie zur eingehenden Beschäftigung mit der Zielsetzung und den Abläufen im Unternehmen an. Ein Zielkonflikt kann so auch als Katalysator von Innovation und kreativen Lösungen dienen. Ein klassischer Konflikt besteht im Verhältnis von Umsatz zu Gewinn. Der erzielte Umsatz muss höher sein als die Kosten, um Gewinn zu erzielen. Im Sinne der Gewinnmaximierung sollten die Kosten daher immer möglichst gering und die Umsätze hoch sein. Um die Umsätze zu steigern, sind häufig jedoch auch Investitionen nötig, die wiederum die Kosten in die Höhe treiben und den Gewinn schmälern. Wer kreativ auf solche Herausforderungen reagiert, die Zielsetzung klug abwägt und langfristig denkt, ist am Markt im Vorteil.

Fazit: Unternehmensziele führen zum Erfolg.

Wenn Sie das nächste Mal von einem Geschäftspartner, Kunden oder neuem Mitarbeiter gefragt werden, welche Unternehmensziele Sie in naher und ferner Zukunft erreichen wollen, sollte die Antwort klar sein. Denn eine klare Vision des Erfolgsziels sowie smarte Unterziele unterstreichen Ihre Unternehmenswerte und führen Sie zum strategischen Erfolg. Egal, ob Sie Ertragsziele, Marktziele, Leistungsziele, soziale Ziele oder ökologische Ziele verfolgen – im besten Falle verfolgen Sie ohnehin mehrere Ziele in allen Bereichen: Präzise formulierte, realistische und messbare Ziele bieten Ihren Mitarbeitern Orientierung, motivieren die tägliche Arbeit und lassen Erfolge näher rücken. Der wichtigste Tipp dabei: Prüfen Sie regelmäßig, ob die gesetzten Ziele erreicht werden konnten und ob womöglich ein Zielkonflikt vorliegt. Die konkrete Umsetzung der Unternehmensziele im Arbeitsalltag gelingt hervorragend mit der Festlegung von Objectives und Key Results nach dem OKR-Prinzip. Wie das funktioniert und welche Vorteile es Ihnen bietet, erfahren Sie in unserem Ratgeber zur OKR-Methode.

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