Zwei Männer begutachten Gebrauchtwagen

Gebrauchtwagen:

So vermeiden Sie Abzocke beim Kauf.

Schützen Sie sich vor Betrug beim Gebrauchtwagenkauf.

 

Der private Autokauf eines Gebrauchtwagens geht mit vielen Unsicherheiten einher. Da es sich beim privaten Verkäufer nicht um einen offiziellen Händler handelt, ist auch das Risiko für Interessenten höher, an einen Betrüger zu geraten. Ein Wagen im Top-Zustand mit lediglich einem Vorbesitzer zu einem unschlagbaren Preis klingt auf den ersten Blick nach einem super Angebot. Beim Kauf eines Gebrauchtwagens von privat lohnt sich allerdings auch ein zweiter oder dritter Blick. Denn leider werden Privatverkäufe manchmal auch zu Plattformen von betrügerischen Tricks und Maschen. Um sich vor Betrugsmaschen zu schützen, gilt es ein paar Dinge zu beachten. Wir haben Ihnen im Folgenden Tipps und Tricks für einen sichereren Gebrauchtwagenkauf von privat zusammengestellt.

Tachomanipulation beim Gebrauchtwagen.

Der aktuelle Kilometerstand ist einer der wichtigsten Einflussfaktoren für den Preis eines Gebrauchtwagens. Da Interessenten davon ausgehen, dass gebrauchte Fahrzeuge mit einer Laufleistung unter 100.000 Kilometer noch länger problemlos laufen als Autos mit einer höheren Laufleistung, sind sie eher bereit, dafür mehr zu zahlen. Das kann den ein oder anderen Autoverkäufer dazu verleiten, am Tachostand zu drehen. Natürlich erfordert eine solche Betrugsmasche ein gewisses Maß an krimineller Energie und kommt nicht allzu häufig vor. Den Tacho zu manipulieren, ist jedoch einfacher, als man denkt – zumindest bei älteren Fahrzeugmodellen. Das entsprechende Gerät dafür ist tatsächlich frei verkäuflich. Man schließt es an den Diagnose-Stecker des Fahrzeuges an und kann darüber den Kilometerstand verstellen.

Das bedeutet nicht nur, dass der Autoverkäufer mithilfe des Betrugs einen höheren Preis für den Wagen verlangen kann, sondern auch, dass der neue Fahrzeughalter unwissentlich Inspektions- und Wartungsintervalle überschreiten könnte – schließlich orientiert er sich an der falschen Laufleistung. Das kann bedeuten, dass Verschleißteile zu spät überprüft und entsprechend nicht rechtzeitig ausgetauscht werden.

Um das zu vermeiden und eine Tachomanipulation schon vor dem Kauf zu erkennen, können Sie die folgenden drei Methoden anwenden:

Fahrzeug-Diagnose durchführen

Geräte mit einer Diagnose-Software können neben dem Tacho-Steuergerät auch andere Steuergeräte des Fahrzeugs auslesen, auf denen der Kilometerstand hinterlegt ist und damit eine Manipulation des Tachos aufdecken. Da vermutlich die Wenigsten im privaten Rahmen über das nötige Equipment verfügen, kann man eine solche Überprüfung natürlich auch in einer Werkstatt durchführen lassen.

Eventuelle Ungereimtheiten hinterfragen

Überprüfen Sie Reparatur-Rechnungen, AU- und TÜV-Berichte sowie Eintragungen im Inspektionsheft. Der Tachostand zeigt 100.000 Kilometer und der nächste Ölwechsel ist erst bei 180.000 gefahrenen Kilometern fällig? Da stimmt etwas nicht, denn ein Ölwechsel ist in der Regel nach 30.000 gefahrenen Kilometern nötig.

Im Zweifel Vorbesitzer kontaktieren

Den Namen des letzten Vorbesitzers eines jeden Fahrzeugs können Sie in der Zulassungsbescheinigung nachlesen. Fragen Sie den Vorbesitzer nach dem Tachostand, bei dem er das Auto verkauft hat.

Das Fahrzeug gründlich auf Mängel überprüfen.

Generell gilt: Schließen Sie keinen Kaufvertrag ab, ohne das Fahrzeug vorher gesehen zu haben. Bilder können als Teil einer Betrugsmasche gefälscht sein oder offensichtliche Schäden am Fahrzeug nicht zeigen. Vereinbaren Sie mit dem Verkäufer einen Termin zur Besichtigung und begutachten Sie das Fahrzeug eingehend. Auch eine Probefahrt ist dringend zu empfehlen. Beim Privatverkauf gehen Sie zudem ein höheres Risiko ein als beim Händler. Während ein Händler im Rahmen der Sachmängelhaftung für Sachmängel haftet, können private Verkäufer die Sachmängelhaftung im Kaufvertrag ausschließen. Treten nach dem Autokauf Mängel am Fahrzeug auf, bleiben Sie als Käufer bei Ausschluss der Sachmängelhaftung meist auf den Kosten für die Behebung sitzen. Nur wenn Sie nachweisen können, dass der Autoverkäufer von dem Mangel wusste und diesen arglistig verschwiegen oder eine Garantie für die Beschaffenheit des Fahrzeugs übernommen hat, muss er dennoch haften.

Bei der Zahlung immer auf Nummer sicher gehen.

Sie haben ein Inserat für einen schicken Gebrauchtwagen im Internet gefunden und schreiben den Verkäufer an. Dieser teilt Ihnen mit, dass der Wagen momentan bei Verwandten im Ausland stehe und bittet Sie für den Transport um eine Anzahlung auf ein Treuhandkonto – eine typische Masche. An der Stelle sollten Sie misstrauisch werden, denn in Vorkasse zu gehen, ist generell risikoreich – vor allem, wenn man den Verkäufer noch nicht getroffen und die Ware noch nicht gesehen hat. Es kann dann leicht passieren, dass der „Verkäufer“ nach der vermeintlichen Anzahlung nicht mehr erreichbar ist.

Die Initiative „Sicherer Autokauf im Internet“ hat verschiedene möglichen Szenarien zu diesem Thema zusammengestellt, um potenzielle Autokäufer zu sensibilisieren und Handlungsmuster aufzuzeigen.

Auch wenn das ein vermutlich eher seltenes Szenario ist, so gilt generell bei Zahlung größerer Summen: Kaufen Sie möglichst nicht von jemandem, den Sie nie getroffen haben. Eine Zahlung sollte also immer nur direkt gegen Ware erfolgen.

Denken Sie auch bei der Geldübergabe daran, gewisse Vorkehrungen zu treffen. Sollten Sie das Geld zum Beispiel bar bezahlen – was bei privaten Autoverkäufen durchaus verbreitet ist – dann vermeiden Sie es, weite Strecken mit dem Geld zurückzulegen oder sich an unbelebten Orten mit dem Verkäufer zu treffen. Eine praktische Möglichkeit ist zum Beispiel die Übergabe des Geldes auf dem Parkplatz einer Bank – denn erstens sind da oft auch andere Menschen unterwegs und Sie müssen zweitens das Geld nicht lange durch die Gegend tragen. Empfehlenswert ist es außerdem, eine vertraute Person als Zeugen zum Gebrauchtwagenkauf mitzunehmen – dann haben Sie eine gewisse Absicherung, falls doch mal etwas schief geht.

Wenn Sie als Käufer das Geld überweisen, nachdem Sie den Wagen schon bekommen haben, sind Sie auf der sicheren Seite. Sollten Sie es aber schon im Vorfeld angewiesen haben und dann merken, dass Sie betrogen worden sind, setzen Sie sich schnellstmöglich mit Ihrer Bank in Verbindung, um die Überweisung im besten Fall noch rückgängig zu machen.

Übrigens: Sollten Sie das Geld über einen Onlinebezahldienst transferieren wollen, bedenken Sie, dass der Käuferschutz zuweilen nicht für den Kauf von motorisierten Fahrzeugen gilt. 

Fahrzeugpapiere genau unter die Lupe nehmen.

Sie haben das Fahrzeug begutachtet und für gut befunden. Kfz-BriefFahrzeugscheinServiceheft und HU-Bericht liegen vor. Nun stehen Fahrzeugübergabe und Bezahlung an: Im besten Fall gehen Sie gemeinsam mit dem Verkäufer zur Zulassungsstelle, um das Auto auf Ihren Namen anzumelden. Das ist eine gute Möglichkeit, Betrug zu vermeiden. Denn es besteht immer noch das geringe Restrisiko, dass der Wagen gestohlen ist und die Papiere gefälscht sind, was spätestens beim Ummelden auffällt.

Falls der gemeinsame Gang zur Zulassungsstelle nicht möglich ist, können Sie im Zweifel auch die Nummer des Fahrzeugbriefs oder -scheins bei der Zulassungsstelle überprüfen lassen. In jedem Fall sollten Sie die Fahrzeugpapiere vorab selber daraufhin überprüfen, ob alle Angaben schlüssig sind.

Immer einen Schritt voraus.

Wenn Sie diese Tipps zum Gebrauchtwagenkauf beachten, sind Sie gut vorbereitet und Betrügern im Zweifel immer einen Schritt voraus. Auf der Plattform der Initiative „Sicherer Autokauf im Internet“ finden Sie weitere Informationen zu aktuellen Betrugsmaschen.

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