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Was sind ethische Geldanlagen?
Geldanlagen in ETFs sind einfach, kostengünstig und seit Jahren ausgesprochen erfolgreich.1 Ethische Geldanlagen sind durch spezialisierte ETFs ebenso möglich. Mit der Auswahl der richtigen Produkte können Privatanleger ihr Portfolio verstärkt auf ethische und soziale Aspekte ausrichten. Ein Verzicht auf Rendite ist dazu nicht erforderlich. Und komplizierter als andere Wertpapieranlagen ist die ethische Geldanlage auch nicht.
Ethische Geldanlage: die Quadratur des Dreiecks.
Bei jeder Geldanlage bestehen Zielkonflikte. Diese wurden lange als „magisches Dreieck“ der Geldanlage bezeichnet. In diesem magischen Dreieck standen drei Ziele gleichzeitig im Raum: Sicherheit, Rendite und Liquidität. Im Grundsatz gilt: Eine sichere Anlage bringt wenig Rendite, eine renditestarke Anlage ist riskant.
Das Konzept der ethischen Geldanlage baut das magische Dreieck zu einem Viereck aus. Die in diesem Bereich angebotenen Anlagemöglichkeiten sollen hierbei auch die ethischen Vorstellungen des Anlegers berücksichtigen. So möchten viele Anleger ihr Geld nicht in Rüstungsaktien investieren. Auch Atomenergie, Glücksspiel, fossile Brennstoffe oder gar Produkte mit Bezug zu Kinderarbeit decken sich häufig nicht mit ihren Moralvorstellungen. Anleger möchten vermeiden, dass ihr eigenes Geld in diese Branchen investiert wird und so zur Existenz dieser Bereiche beiträgt.
Klassische ETFs bilden meist große Marktindizes ab. Dagegen spricht schon allein aus Gründen der Diversifikation wenig. Allerdings sind in diesen Indizes sehr oft Unternehmen aus Branchen enthalten, die bestimmte moralische Kriterien nicht erfüllen. Aktien solcher Unternehmen werden über Ausschlusskriterien gewissermaßen herausgefiltert.
Doch nach welchen Kriterien genau werden Geldanlagen eigentlich als ethisch eingestuft?
Kriterien für ethisch-nachhaltige Geldanlagen.
Ein Problem bei der Suche nach ethischen Geldanlagen besteht in deren Definition. Es gibt derzeit keine allgemeingültige Definition für „ethische“ Geldanlagen. Indexanbieter wie MSCI, FTSE Russel und S&P Global haben längst reagiert und bieten eine Vielzahl ethischer Indizes an. Die Indexanbieter (nicht die Fondsgesellschaften, die einen Index durch einen ETF abbilden) entscheiden letztlich über die Ausschlusskriterien und Positivkriterien der Indizes.
Als Standard für die Beurteilung von ethischen Geldanlangen gilt in der Finanzbranche die ESG-Methodologie. Das Kürzel ESG steht für die drei Begriffe Environment, Social und Governance.
Bei Kriterien mit Bezug zu Environment geht neben nachhaltigen Aspekten, wie zum Beispiel Umweltthemen, auch um ethische Aspekte wie Kinderarbeit. Bei Social geht es um Themen wie Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz auf der einen, aber auch gesellschaftliches Engagement und die Förderung diverser Belegschaften auf der anderen Seite. Governance bezieht sich auf eine nachhaltige Unternehmensführung. Hier geht es zum Beispiel um Corporate Governance und die Fähigkeit eines Unternehmens, Prozesse zu steuern und zu kontrollieren.
Eng verwandt mit dem Konzept ESG ist SRI (Socially Responsible Investment). Es gibt keine offizielle Abgrenzung zwischen den beiden Ansätzen. SRI wird vor allem durch den Indexanbieter MSCI verwendet und gilt tendenziell als strenger.
Spezielle Ratingagenturen messen ethischen Wert.
Die Nachfrage nach ethischen Geldanlagen unter Investoren ist groß. Price Waterhouse Coopers (PwC) geht beispielsweise davon aus, dass das in ESG-Fonds angelegte Vermögen in Europa bis 2025 gemessen am gesamten Fondsvermögen auf 50 % anwachsen könnte (Studie: The Growth Opportunity Of The Century). Doch wie wird Ethik konkret gemessen?
Viele Unternehmen veröffentlichen bereits eigene Nachhaltigkeitsberichte. In Europa ist es für viele Unternehmen mit Börsennotierung sogar verpflichtend. Die Unternehmen berichten dabei über Entwicklungen mit Bezug zu Umwelt und Arbeitnehmerschutz, Korruptionsbekämpfung und viele weitere Themen. Es gibt verschiedene Standards wie den deutschen Nachhaltigkeitskodex oder die Global Reporting Initiative. Die Vereinten Nationen haben bereits im Jahr 2006 die Principles of Responsible Investments (PRI) definiert. Dabei handelt es sich um eine Selbstverpflichtung für Fonds- und Beteiligungsgesellschaften und mit diesen verbundene Unternehmen.
Die konkrete Messung ethischer und anderer Nachhaltigkeitsaspekte bei der Geldanlage nehmen jedoch spezialisierte Ratingagenturen vor. So wie es Ratingagenturen für die Bonität gibt (zum Beispiel Standard & Poor‘s, Moody‘s und Fitch), gibt es auch spezielle Agenturen für ESG-Kriterien. Diese Agenturen werden durch Investoren beauftragt, während klassische Ratingagenturen zur Messung von Kreditrisiken von Emittenten eingesetzt werden.
Ethische Kriterien auf Investments anwenden: So wird es gemacht.
Zunächst bewerten Ratingagenturen die Unternehmen im Hinblick auf ESG-Kriterien wie oben beschrieben. Indexanbieter wie MSCI – die durchaus eng mit den Ratingagenturen verbunden sein können – entwickeln daraufhin Indizes, die eine ethische Geldanlage ermöglichen sollen. Dabei gibt es verschiedene Verfahren, mit denen die Erkenntnisse aus den Ratings in die Zusammensetzung von Investments einfließen:
Best-In-Class.
Sehr verbreitet ist der Best-in-Class Ansatz, der auf einem positiven Screening basiert. Hier finden diejenigen Unternehmen Aufnahme in einen Index, die in ihrem Sektor die beste Bewertung nach ESG-Kriterien vorweisen können. Best-in-Class bedeutet „Auswahl der Besten“. Diese Auswahl erfolgt für jede Branche separat. Ein Indexanbieter kann zum Beispiel festlegen, dass die gemessen an den ESG-Kriterien 25 % besten Unternehmen in einen Index aufgenommen werden.
Wie streng ein solcher Ansatz ist, hängt von Details ab. Insbesondere, wenn nur ein relativ kleiner Prozentsatz der gerateten Unternehmen aufgenommen wird und zusätzlich Negativkriterien angesetzt werden, kann ein Index und der darauf aufgelegte ETF ethische Kriterien durchaus erfüllen. Garantiert ist dies jedoch nicht. Prinzipiell kann auch ein Energieversorger mit großem Kohlestrom-Portfolio in einen nach dem Best-in-Class Ansatz zusammengestellten Index aufgenommen werden.
Wie hoch Indexanbieter die Latte für eine Aufnahme in den Index legen, richtet sich nicht nur nach ethischen Faktoren. Häufig gibt es weitere Ziele. Zu diesen zählen zum Beispiel eine möglichst geringe Abweichung vom Hauptindex, eine Mindestrepräsentation der einzelnen Branchen gemessen an der Marktkapitalisierung etc.
Negativkriterien: Ausschluss bestimmter Branchen.
Der Best-in-Class Ansatz wird häufig mit Negativkriterien kombiniert. Dann werden bestimmte Branchen ausgeschlossen. Häufig betreffen diese Ausschlusskriterien etwa Aktien der Rüstungsindustrie und Unternehmen mit Bezug zum Waffenhandel. Allerdings gibt es hier Unterschiede. Manche Indizes schließen ausschließlich sogenannte umstrittene Waffen aus. Dabei handelt es sich dann zum Beispiel um Landminen, Clustermunition, uranummantelte Munition oder auch Kernwaffen. Sind nur diese Bereiche ausgeschlossen, können sich durchaus Hersteller von Rüstungsgütern und deren Zulieferer im Index befinden.
Ebenfalls ausgeschlossen werden häufig Betreiber von Kernkraftwerken, aber auch Unternehmen mit Bezug zum Glücksspiel oder fossilen Brennstoffen. Auch hier kommt es jedoch auf die Details an.
Unternehmen werden nicht zwingend aus dem Index genommen, wenn sie in irgendeinem Punkt mit den aufgezeigten Branchen in Kontakt kommen. Häufig gelten Umsatzgrenzen. Ein großer Konzern mit Assets im Bereich Kohle und Kernkraft kann so durchaus in einen ethischen Index einfließen, wenn der Anteil dieser Bereiche am Gesamtumsatz nicht zu groß ist.
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Ethische Indizes als Subindizes.
Die meisten Privatanleger dürften für ethische Geldanlagen auf börsengehandelte Indexfonds (ETFs) zurückgreifen. Das Angebot in diesem Bereich ist ausgesprochen groß. Es gibt eine Vielzahl von Indizes, die durch verschiedene Fondsgesellschaften abgebildet werden. Es folgen einige Beispiele:
Themenindizes.
Mit Themenindizes können Anleger gezielt in bestimmte Bereiche investieren. Der wesentliche Unterschied zu den bislang vorgestellten Indizes: Das Anlageuniversum ist hier durch Positivkriterien von vornherein begrenzt. Es geht nicht darum, bestimmte Unternehmen herauszufiltern oder Unternehmen aus allen Branchen nach ESG-Kriterien einer bestimmten Gewichtung zu unterziehen. Vielmehr geht es darum, mit einem begrenzten Anlageuniversum in die Abbildungslogik einzusteigen.
Ein Beispiel dafür ist der S&P Global Clean Energy Index. Dieser bildet Unternehmen mit Bezug zu regenerativen Energiequellen ab. Je weitreichender ein Unternehmen in die Produktion sauberer Energie oder die Bereitstellung sauberer Energietechnologien involviert ist, desto stärker wird es im Index gewichtet. Zu den am stärksten gewichteten Konstituenten gehören zum Beispiel Vestas Wind Systems, Orsted und Endphase Energy Inc.
Themenindizes ermöglichen Anlegern eine sehr zielgerichtete Investition in Anlagen mit einem bestimmten ethischen Hintergrund. Allerdings sind Themenindizes häufig sehr viel weniger diversifiziert als die großen Indizes wie MSCI World und Co. Damit gehen größere Risiken einher.
Fazit.
Anleger können durch die Auswahl geeigneter Produkte ethische Investments tätigen. So ist es möglich, Investitionen in bestimmte Branchen wie zum Beispiel Rüstung, Atomenergie, Glücksspiel oder die Kohleindustrie zu vermeiden. Ebenso können Anleger sich indirekt an Unternehmen mit bestimmten ethischen Richtlinien, z. B. im Hinblick auf die Arbeitsbedingungen, die Geschlechterdiversität in der Führungsetage etc., beteiligen.
Indexanbieter wie MSCI, FTSE und S&P berechnen eine Vielzahl von Indizes mit ESG-Kriterien. Diese Indizes lassen sich durch ETFs leicht und kostengünstig abbilden, weshalb auf Finanzprodukte dieser Art ein wesentlicher Anteil im Bereich der ethischen Anlagemöglichkeiten entfällt. Allerdings ist ein Blick aufs Detail wichtig. Was letztlich ins Portfolio aufgenommen wird, entscheidet die Indexmethodologie. Auch bei einem Best-in-Class Ansatz können Unternehmen aus unerwünschten Branchen inkludiert sein. Das gilt sogar, wenn bestimmte Branchen vermeintlich ausgeschlossen werden – die Schwellenwerte für Umsatz und Beteiligung dabei aber großzügig ausfallen.
Anleger sollten allerdings immer bedenken, dass eine zu strenge Auswahl das Anlageuniversum deutlich verkleinert. In der Praxis geht dies häufig mit einer verschlechterten Diversifikation einher, die für Anleger riskanter sein kann.
Fragen & Antworten rund um ethische Geldanlagen.
Was ist das Ziel ethischer Geldanlagen?
Mit ethischen Anlageformen verfolgen Privatanleger ebenso wie institutionelle Investoren bestimmte Ziele. Die Idee ist nicht neu und erlebte in den 1970er Jahren im Zusammenhang mit dem Vietnamkrieg und Bewegungen gegen die Apartheid in Südafrika einen Aufschwung.
Durch die Anlagekriterien der Finanzprodukte sollen Unternehmen begünstigt werden, die bestimmte ethische Grundsätze erfüllen. Diesen Unternehmen fällt es dann leichter, über den Kapitalmarkt Eigen- und Fremdkapital aufzunehmen. Umgekehrt soll dies für Unternehmen ohne die angestrebten ethischen Grundsätze erschwert werden.
Während einzelne Privatanleger über die Ausübung ihrer Stimmrechte kaum Einfluss auf das operative Geschäft von Großunternehmen ausüben können, besteht diese Möglichkeit für institutionelle Anleger durchaus. Dies gilt etwa für Fondsgesellschaften, aber auch für Stiftungen und kirchliche Aktionäre. Mit genügend Stimmrechten können Investoren auf das Management einwirken und ethische Veränderungen der Unternehmenspolitik anstoßen.
Sind die Renditen ethischer Geldanlagen niedriger?
Viele ESG-Subindizes von MSCI, FTSE und Co. wiesen in den letzten Jahren eine etwas höhere Rendite auf als die Hauptindizes. Die Entscheidung für ethische Investments führte hier also nicht zu Einbußen bei der Rendite. Allerdings lässt sich der Zusammenhang möglicherweise noch nicht ganz abschließend bewerten. In den vergangenen Jahren sind insbesondere Technologieaktien sehr stark im Wert gestiegen. Diese Aktien erfüllen zumeist die allgemeinen ESG-Kriterien, ohne dabei ethische Investments im engsten Sinne darzustellen.
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Bitte beachten Sie, dass vergangene Entwicklungen keinen Rückschluss auf zukünftige Entwicklungen zulassen.