Verfügbares Einkommen.

Was Sie über verfügbares Einkommen wissen sollten.

Was ist das verfügbare Einkommen?

Das verfügbare Einkommen ist eine Begrifflichkeit der Makroökonomie im Rahmen der Volkswirtschaft, die das Einkommen nach Abzug von Steuern und Sozialbeiträgen bezeichnet. Dabei werden zwei unterschiedliche Definitionen unterschieden:

  • Verfügbares Einkommen der Gesamtwirtschaft: Hierunter werden die gesamten Einkommen von privaten Haushalten und Unternehmen abzüglich der Sozialbeiträge und Lohn- und Körperschaftssteuern verstanden. Transferleistungen des Staates, wie beispielsweise Sozialleistungen, werden ebenfalls dem verfügbaren Einkommen der Gesamtwirtschaft zugerechnet.
  • Verfügbares Einkommen privater Haushalte: In diese Berechnung werden lediglich die Einkünfte privater Haushalte nach Abzug von Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen bezeichnet. Das verfügbare Einkommen ist im Prinzip das übrig gebliebene Einkommen, das der Privathaushalt für den eigenen Konsum oder für Sparzwecke verwenden kann. Das durchschnittliche verfügbare Einkommen privater Haushalte lag laut Statistik im Jahr 2019 bei 23.706 € pro Person.

Im Folgenden wird das Hauptaugenmerk auf das verfügbare Einkommen privater Haushalte gelegt und die dort entstehenden Ein- und Ausnahmen verdeutlicht.

Was sind die Einnahmequellen des verfügbaren Einkommens?

Wie hoch das verfügbare Einkommen eines Privathaushalts ist, berechnet sich anhand des Haushaltsnettoeinkommens aus beruflicher und selbstständiger Tätigkeit und zusätzlicher Einnahmen. Zu den weiteren Einnahmen gehören beispielsweise Erlöse von Verkäufen. Verkaufen Sie Ihr Auto, wird der dabei entstehende Erlös Ihrem verfügbaren Einkommen zugerechnet. Auch Kostenrückerstattungen von Nebenkostenabrechnungen oder Ähnlichem sind Teil des verfügbaren Einkommens. Ebenfalls dazugehörig ist das sogenannte Vermögenseinkommen, das sich aus Miet- und Pachteinkünften oder auch Zinsen oder Dividenden zusammensetzt.

Was sind die Ausgabeposten des verfügbaren Einkommens?

Das frei verfügbare Einkommen kann von den Haushalten nach Belieben angespart oder ausgegeben werden. Der größte Anteil wird dabei für die privaten Konsumausgaben verwendet. Zu diesen gehören Lebenshaltungskosten und finanzieller Aufwand für Freizeit und Bildung.

Die privaten Konsumausgaben beinhalten Kosten für:

  • Nahrungsmittel
  • Wohnen (Mietzahlungen)
  • Kommunikation
  • Freizeitgestaltung
  • Bildung
  • Restaurant- und Hotelbesuche

  • Gesundheitsinvestitionen

Zu den weiteren Abgaben gehören unter anderem die Betriebskosten für Ihr Auto sowie anfallende Tilgungs- und Sparraten. Das nach den Konsumausgaben übrig gebliebene verfügbare Einkommen kann für Sparzwecke genutzt werden. 

Bestimmung der maximalen Kreditrate anhand des verfügbaren Einkommens.

Das verfügbare Einkommen samt Ausgabeposten ist die Basis zur Berechnung maximal möglicher Finanzierungsraten. Mit einer genauen Aufstellung der verfügbaren finanziellen Mittel und monatlich anfallenden Kosten können Sie abschätzen, wie hoch Sie Ihren Kredit maximal ansetzen sollten.

Für die Bestimmung benötigen Sie zum einen die Summe Ihres berechneten verfügbaren Einkommens und eine Auflistung Ihrer Ausgaben. Errechnen Sie nun, welcher Betrag von Ihrem verfügbaren Einkommen nach Abzug Ihrer üblicherweise anfallenden Konsumkosten übrig bleibt.

In der Theorie ist dies der maximale Betrag, den Sie zur Tilgung eines Kredites zur Verfügung haben. Dennoch sollten Sie Ihre Kreditraten nicht so hoch ansetzen. Bedenken Sie, dass Sie monatlich jederzeit einen finanziellen Puffer benötigen. Ob für plötzliche Ausgaben, Reparaturen oder Anschaffungen – ein gewisses Budget sollten Sie monatlich beiseitelegen.

Als Richtwert für die Höhe von Baukredittilgungen wird meist ein maximaler Anteil von 35 % bis 40 % des verfügbaren Einkommens genannt. So bleibt in der Regel auch nach Zahlung der Kreditrate genug Geld übrig, um für den persönlichen Konsum zu sorgen und Ersparnisse über das Jahr hinweg anzusammeln. 

Tipp: Um kontinuierlich den Überblick über Einnahmen und Ausgaben zu behalten, lohnt sich das Führen eines Haushaltsbuches. Eine Hilfestellung dabei bietet unsere Excel-Vorlage zur Haushaltsbuchführung mit Auflistung der Ersparnisse und Ausgaben pro Monat und Jahr. 

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