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  • 30.04.2021
  • 4 Minuten

Autodesign: Wie UX-Designer dem Fahrer das Fahrerlebnis so angenehm wie möglich machen.

Wenn auf einen Sprachbefehl hin eine Computerstimme antwortet und das schmale Lichtband unterhalb der Windschutzscheibe dazu im Takt vibriert, oder sich beim Abbiegen die Pfeile im Augmented-Reality-Head-up-Display auf die Straße legen, dann wirkt das fast wie in einem Science-Fiction-Film. Tatsächlich sind diese technischen Spielereien aber in moderneren Autos schon Realität – den Weg dahin ebnen UX-Designer.

UX-was? Die zwei Buchstaben, die für Unwissende wohl eher wie ein Tippfehler aussehen, stehen für „User Experience“ – also für das, was der Nutzer eines Produkts durch das Produkt erlebt. In unserem Falle also das, was dem Autofahrer während der Fahrt so im und um das Auto herum begegnet. Und ein UX-Designer ist dafür zuständig, dass dieses Erlebnis möglichst positiv und angenehm verläuft. Mathias Kuhn ist ein solcher UX-Designer und arbeitet bei Volkswagen als Leiter für den Bereich „User Interface Design“, der sich mit UX-Design beschäftigt und wo man sich unter anderem um Grafik-, Interaktions- und Sounddesign kümmert. Er gibt uns einen kurzen Einblick in seine Arbeit.

Nutzung erfahrbar machen – wie schafft man bestmögliche Erlebnisse für jeden Autofahrer?

„Das Spannende an dem Job ist, dass man sich gleichzeitig mit Menschen und mit der Zukunft beschäftigt. Das ist interessant und herausfordernd zugleich.

Hinzu kommt, dass es um die Marke geht und nicht um eine persönliche Verwirklichung. Man muss im Sinne von Volkswagen denken und eine starke Marke vertreten, deren User noch dazu sehr divers sind. Die Designer, die für Volkswagen arbeiten, wollen die Persönlichkeit und kulturelle Bedeutung der Marke stärken. Egal, ob mit Hilfe von Grafiken, Animation, Sounds oder Lichtszenarien – es geht immer darum, sich die Frage zu stellen: Wie bildet das die Marken- und Designwerte ab? Wie entsteht Einfachheit? Was macht sympathisch? Das sind Dinge, mit denen wir uns in unserem Team auseinandersetzen.

Und da wir eine bunte Zielgruppe haben, ist unser Team ebenso bunt. Wir haben Leute aus allen Altersgruppen, mit verschiedenen Hintergründen und den unterschiedlichsten Nationalitäten von verschiedenen Kontinenten. Es gibt einerseits die Mitarbeiter, die eine tiefe Verbundenheit zu Volkswagen haben und teilweise schon in der 2. oder 3. Generation im Konzern arbeiten und andererseits zum Beispiel internationale Mitarbeiter, die gerade neu eingestiegen sind. Dann gibt es Mitarbeiter, die in der Großstadt leben und welche vom Land. Dieses diverse Team macht die Arbeit sehr interessant und ermöglicht es uns, verschiedene Perspektiven einzunehmen und immer wieder über den Tellerrand zu gucken. So schaffen wir es, alles auf einen Nenner bringen, um unser Ziel zu erreichen, die Bedienung eines Volkswagen für jeden so einfach und intuitiv wie möglich zu machen. Und glauben Sie mir, Dinge einfach zu machen, ist das Schwierigste, was man sich vorstellen kann.

Wie gehen wir also vor? Wie entwickeln abteilungsübergreifend Konzepte für zum Beispiel Licht- und Sounddesign, sprechen uns immer wieder ab und gehen dann sukzessive in die Vertestung. Dazu bauen wir erstmal so genannte Sitzkisten. Das sind zum Teil sehr rudimentäre Simulationen eines Autos, die ein Feeling für die spätere Nutzung geben. Zu Beginn drucken wir zum Beispiel ganz simpel Entwürfe von Cockpits aus und kleben sie in das Modell. Später wird es dann ausgefeilter: Sounds werden eingespielt, Displays aufgehängt … das Ganze wird also immer realitätsnaher. Manchmal arbeiten wir in dem Kontext auch mit Virtual-Reality-Brillen. Es geht darum, das spätere Erlebnis so gut wie möglich erfahrbar zu machen. So entscheiden wir sukzessive, was passt und wo wir noch weiter dran feilen müssen. Die ersten Concept Cars und Prototypen werden erst viel später gebaut. Wir beziehen dabei ganz bewusst Experten-Feedback von internen und externen Spezialisten in allen Stufen des so genannten Prototypings mit ein. Auf der Basis von deren Feedbacks können durchaus auch noch mal Anpassungen vorgenommen werden.“


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„Im UX-Design hat alles im weitesten Sinne mit der Interaktion zu tun – User Experience betrifft das Kundenerlebnis vor, während und nach der Nutzung eines Produkts. Sound und Licht zum Beispiel unterstützen ja auch die Kommunikation mit dem Auto und am Ende ist jede Fahrt ein multisensorisches Erlebnis.

Dementsprechend ist die Entwicklung auch ein enges Zusammenspiel der verschiedenen Designteams mit Partnern, zum Beispiel in der technischen Entwicklung. UX-Design ist damit sehr interdisziplinär. Wir arbeiten unter anderem mit Ingenieuren, Psychologen und Software-Entwicklern zusammen.“

Wiedererkennung versus Innovation – wie viel verändert sich im UX-Design?

„Grundsätzlich bekommen ja alle gängigen Modelle regelmäßig ein Facelift und das Thema Wiedererkennungswert ist im UX-Design sehr wichtig. Und dennoch pusht vor allem die Elektromobilität die Entwicklung natürlich sehr voran. Es kommen neue Themen hinzu – wie zum Beispiel das Design von Fahrgeräuschen. Elektroautos sollen nicht den Sound von Verbrennern imitieren. Daher muss man da zum Teil etwas noch nie Dagewesenes schaffen. Und dennoch streben wir eine modellübergreifende Einheitlichkeit, zum Beispiel der Bedienparameter, an. Der VW soll eben unverwechselbar sein, auch wenn man mal zwischen verschiedenen Modellen hin- und herwechselt oder sich ein Auto ausleiht.

Über das Design des Sounds kann man aber ganz gezielt auch eine Abgrenzung erwirken – zum Beispiel von Verbrenner und Elektroauto. Dabei müssen Licht, Screen Design und Sounds aber natürlich immer noch zur Marke passen und die klassischen Werte wie Sympathie und Einfachheit sowie das Markenimage von Volkswagen transportieren und unterstreichen.“

Sie wollen mehr?

Vielen Dank, Herr Kuhn für diesen Einblick ins UX-Design. Wenn Sie an dieser Stelle mehr erfahren wollen, dann schauen Sie doch einmal in unseren weiterführenden Artikel zum Thema Sounddesign für Autos. Darin berichtet Sounddesignerin Indra-Lena Kögler aus ihrem Arbeitsalltag.

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