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  • 31.03.2022
  • 5 Minuten

Autofahrertyp 3: Autosammler Peter Sudeck ist stolzer Besitzer einiger Škoda-Oldtimer.

„Ich dachte eigentlich, dass ich nach dem Ruhestand nichts mehr mit Autos am Hut haben wollte, und nun schraube ich mit fast 80 immer noch an meinen Autos“, lacht Peter Sudeck. Seine Autoleidenschaft hat der Škoda-Fan nicht vorhergesehen – doch sein Hobby nimmt mittlerweile einen entscheidenden Anteil im Leben des ehemaligen Qualitätsprüfers ein. Und das auch noch auf eine ziemlich extravagante und exquisite Art: Insgesamt acht Škoda-Klassiker stehen bei Sudeck in der Garage und Autoscheune. Der älteste davon wurde im Jahr 1925 gebaut.

Als Autosammler bezeichnet sich der 79-Jährige dennoch nur ungern – schließlich gebe es ja Menschen, die noch deutlich mehr Wagen hätten. Seine Leidenschaft für die Marke Škoda, alte Autos und deren Pflege können am Ende aber vermutlich nur wenige toppen. Eine Leidenschaft, die ihn nach eigenen Aussagen auch jung gehalten hat. Da schneiden wir uns doch gerne eine Scheibe ab und lassen uns inspirieren.

Die Autosammel-Leidenschaft entflammte in Tschechien.

Peter Sudecks Passion für seine Autos ist lebensfüllend – da ist es wenig überraschend, dass der Maschinenbauingenieur seine komplette Berufszeit im Volkswagen-Konzern gearbeitet hat. Die Jahre ab 1991, in denen er für Škoda als Qualitätsingenieur eingesetzt war, bezeichnet er gar als die beruflich erfülltesten Jahre überhaupt.

„Ich war überrascht, was die Tschechen 1991 schon alles auf die Beine gestellt hatten. Das war zu der Zeit hier im Westen überhaupt nicht bekannt. Damals hatte Škoda den Ruf einer Gammelmarke hinter dem eisernen Vorhang – man nannte sie daher auch ‚BMSR‘, was für ‚Böhmisch-Mährischer Schnellroster‘ stand“ – Peter Sudeck lacht und muss dabei wohl an seine vierrädrigen Gefährten denken, die alles andere als Rostlauben sind – „und dann habe ich aber mitbekommen: Mann, das war ja nur eine Episode, die längst vorüber ist.“

Und so entflammte bei Peter Sudeck unverkennbar die Begeisterung für die tschechische Automarke – und diese war überaus nostalgisch geprägt, denn die beginnende Sammelleidenschaft fokussierte sich ganz klar auf die Klassiker. Seinen ersten Škoda-Oldtimer, ein Škoda Felicia, kaufte Sudeck 1992. „Das war damals in Tschechien ein ganz schickes, hoch begehrtes Auto. Der wurde auch in die DDR exportiert, da war das fast ein kleiner Traumwagen.“ Mittlerweile hat Peter Sudeck diesen Wagen allerdings verkauft – und zwar ziemlich standesgemäß an Michael Oeljeklaus aus dem Škoda-Vorstand. 

Dem Felicia folgten über die Jahre aber ganze acht weitere Škoda-Oldtimer – und so hat Sudeck zu Hause mittlerweile keinen Platz mehr für seine komplette Autosammlung. Der 79-Jährige mietete daher eigens eine Autoscheune an, wo heute auch ein umfangreiches Ersatzteillager neben den Škoda-Klassikern Platz findet. So hat er immer einen Ort, an dem er sich gebührend um seine Autos kümmern kann.


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Neben lauter Oldtimern, deren Namen heute nur noch den wenigsten ein Begriff sein werden, steht in Sudecks Autoscheune übrigens auch ein Škoda Octavia – Baujahr Ende der 60er Jahre. Der Urururgroßvater des heutigen Octavias sozusagen: „Das ist ein ganz besonderes Auto. Sein Kauf war gewissermaßen der Startschuss für die historische Kommunikation von Škoda in Deutschland. Ich wollte mir im Jahr 2000 für den Ruhestand ein vernünftiges Hobby zulegen und da ich wusste, wie wenig in den alten Bundesländern über Škoda bekannt war, habe ich damals vorgeschlagen, mich ein bisschen um das Thema zu kümmern.“ Die Verantwortlichen bei Škoda nahmen dankend an. Mehr noch: Sie baten Peter Sudeck 2003, als Škoda-Markenbeauftragter ein Auto für die historische Version der Rallye Monte Carlo zu organisieren, welche neben der Rallye Dakar eine der größten Autosportveranstaltungen der Welt ist. Und da kam besagter Octavia ins Spiel…

Die Autos auf Rallyes ausfahren.

„Ich wurde vom Pressesprecher gefragt, ob ich für die AvD Histo Monte ein Auto beschaffen könnte, und habe kurzerhand meinen Wagen zur Verfügung gestellt“, erinnert sich der 79-Jährige. Und so haben 2003 der 7-fache Rallyemeister Matthias Kahle und sein Co-Pilot Peter Göbel mit Peter Sudecks Octavia an der AvD Histo Monte teilgenommen. „Das lief auch halbwegs gut – aber da haben wir relativ viel Lehrgeld bezahlt, weil das Auto nicht gut genug vorbereitet war und wir auch keine Ahnung vom Rallyesport hatten. Aber für die beiden hat es immerhin zum ersten Platz in ihrer Klasse und zum achten Platz insgesamt gereicht. Das war schon ganz gut“, resümiert Sudeck.

2006 ist Matthias Kahle tatsächlich noch mal mit dem Sudeck´schen Gefährt angetreten und hat dessen Besitzer direkt als Beifahrer mitgenommen. 2009 gab es dann sogar einen Gesamtsieg mit dem ursprünglichen Fahrerduo im Octavia bei der Histo Monte. Sudeck selbst ist zeitgleich mit seiner Tochter in einem anderen seiner Fahrzeuge angetreten und hat es auf einen ehrenvollen 41. Platz nach Monaco geschafft.

Neben den Rallye-Ausflügen fuhr Autosammler Sudeck außerdem zu diversen Oldtimer-Veranstaltungen wie beispielsweise der Sachsen Classic, der Bodensee-Klassik oder Hamburg-Berlin-Klassik. Die große Oldtimer Show Techno Classica Essen organisierte er zum Teil federführend für Škoda.

Sammelleidenschaft verpflichtet: mit knapp 80 immer noch unterm Auto.

„Ich warte jetzt darauf, dass es losgeht und ich die Autos wieder für die Saison fit machen kann.“, erklärt Peter Sudeck voller Energie. Für ihn ist klar, dass er auch noch mit knapp 80 selbst für seine Autos sorgt. Und dennoch verändern sich die Dinge natürlich – trotz all der Autoleidenschaft, die immer noch in ihm steckt. „Reden wir mal Klartext: Ich merke auch, dass vieles nicht mehr so flott geht. Während ich noch vor vier, fünf Jahren den Ehrgeiz hatte, alle Fahrzeuge in sofortiger Einsatzbereitschaft zu halten – das heißt, Batterie rein, Zündschlüssel umdrehen, Karre läuft und du kannst fahren – habe ich dieses Bedürfnis heute nicht mehr, sondern beschränke mich jetzt vielleicht auf zwei Fahrzeuge für eine Saison – eins von vor dem Krieg und eins von nach dem Krieg.“

Das bedeutet aber nicht, dass die nicht gefahrenen Autos keine Arbeit machen – schließlich würden sie sich schnell kaputtstehen, wenn man sie nicht entsprechend präpariert. Immerhin hat manch einer der Wagen sogar noch Holzspeichenräder. Und so heißt es vor allem erst mal: aufbocken. Sudeck entfernt für eine längere Standzeit außerdem die Zündkerzen und gibt in jeden Zylinder eine Mischung aus 50 % Zweitaktöl und 50 % Petroleum als Korrosionsschutz, zusätzlich pinselt er einzelne Bauteile mit Chromschutz ein. Natürlich achtet er auch akribisch darauf, dass seine Autos trocken stehen. „Da muss man schon ein bisschen was tun!“, lacht der 79-Jährige. Solch wertvolle Autos muss man eben gut behandeln und pflegen. Apropos: Da ein Oldtimer natürlich nichts in der Waschanlage zu suchen hat, ist für Peter Sudeck außerdem ganz klar: „Meine Autos wasche ich von Hand. Das ist für mich Teil des Hobbys!“

Bei all dem Engagement und Commitment, das dieser Autosammler mitbringt, scheint er am Ende aber auch sehr froh über Mitstreiter und Unterstützung zu sein, die er vor allem bei seinen Verwandten findet. Denn bei den Sudecks sind die Oldtimer offensichtlich Familiensache – seine Frau sitzt mit dem Roadbook bei der Rallye konzentriert auf dem Beifahrersitz, die Töchter sind selbst schon gefahren und auch der Enkel interessiert sich brennend für Opas Sammlung.

Jung geblieben dank Sammel-Leidenschaft.

„Ja, also ich sag das mal ganz flapsig: Ich glaube, dass dieses ganze Thema ein bisschen dazu beigetragen hat, dass ich körperlich und geistig noch einigermaßen fit bin.“ – Peter Sudeck hat ein aufwendiges, aber auch ein erfüllendes Hobby – das steht außer Frage. Natürlich ist das nicht für jeden was. Aber vielleicht mag sich der ein oder andere von Ihnen ja zumindest im kleinen Format davon anstecken lassen und in besonderen Autos eine Beschäftigung finden, die sowohl den Geist als auch die Seele fit hält? An der Stelle ein kleiner Tipp: Auch die Anschaffung eines Oldtimers kann man finanzieren – nämlich über einen Raten- oder Rahmenkredit. Falls Sie wie Peter Sudeck also auch Lust auf ein Hobby mit nostalgischem Flair haben, könnte das eine gute Starthilfe sein.

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