Das Magazin von Volkswagen Financial Services.
  • 31.01.2022
  • 4 Minuten

Testgelände für Autos: 5 spannende Fakten. 

Bis ein Auto Serienreife erreicht, muss es sich in vielfältigen Tests beweisen. Dazu haben viele Automobilhersteller eigene Testgelände, auf denen sie neue Modelle und Techniken auf den Prüfstand stellen. Und dabei geht es um weit mehr als Kurvenfestigkeit und Beschleunigungsverhalten: Die Autos werden echten Extremsituationen ausgesetzt. Mehr noch: Die Tester müssen Einflüsse auf ein Fahrzeug für mehrere Jahre vorhersehen – ohne mehrere Jahre testen zu können, versteht sich. Wie das geht und was es sonst noch Spannendes über Testgelände zu wissen gibt, haben wir Ihnen in 5 Fakten zusammengefasst.

1. Große Dimensionen und extravagante Testbedingungen.

Ein mehrere Quadratkilometer großes Gelände, Millionen Testkilometer, Autos mit Spitzengeschwindigkeiten, Steilkurven, 30-prozentige Steigungen – Auto-Testgelände sind ein Konglomerat an Superlativen und bieten Extrembedingungen für verschiedene Fahrzeuge.

Kurvenstrecken, Bergfahrten und Stadtfahrtsimulationen sind dabei noch die entspanntesten Ausflüge aufs Gelände. Es geht noch viel doller: So gibt es zum Beispiel Teststrecken, die ein Autoleben im Zeitraffer ablaufen lassen. Wie geht das? Ganz einfach: Diese Teststrecken weisen zum Beispiel viele Unebenheiten auf und sind mit extremen Bodenwellen versehen, sodass das Auto deutlich stärker beansprucht wird als auf normalen Straßen. So können die Tester auf einer verhältnismäßig kurzen Strecke den Verschleiß von einer zigfach längeren Fahrt simulieren.

Und auch die Korrosion, also Rostbildung, kann in wenigen Monaten für mehrere Jahre simuliert werden. Dafür wird das Auto unter anderem mehrfach mit Schotter und Salzlake malträtiert, fährt durch diverse Schlaglöcher und kommt in die Klimakammer. Am Ende sieht es aus wie nach einer ausgiebigen Beanspruchung über einen langen Zeitraum und ist damit sozusagen ein Blick in die Zukunft.

2. Testgelände verändern sich ständig. 

Testgelände gibt es schon seit mehr als 50 Jahren – aber natürlich waren die Testbedingungen damals ganz anders als heute. So waren die Autos und insbesondere ihre (Sicherheits-)Technik früher noch nicht so komplex und anspruchsvoll wie heute.

Mittlerweile sind zum Beispiel mit Elektroautos und Hybriden neue Antriebsarten und damit auch Techniken hinzugekommen, die anders getestet werden müssen. Zudem gibt es immer mehr und ausgefeiltere Fahrerassistenzsysteme, die besondere Testbedingungen und -strecken brauchen.

So erweitern und verändern Automobilhersteller ihre Testgelände stetig und passen sie den aktuellen Bedürfnissen an.

Übrigens: Auch das Thema autonomes Fahren spielt eine wichtige Rolle auf den meisten Testgeländen. Egal ob selbstfahrende Autos, autonome Kleinbusse oder fahrerloser LKW – alles muss im Vorhinein abseits des regulären Straßenverkehrs ausprobiert und optimiert werden. Dafür eignen sich die Testgelände natürlich sehr gut.

3. Testgelände alleine reichen nicht. 

Autos werden nicht nur auf Testgeländen getestet. Viele Dinge kann und sollte man im Vorfeld zum Beispiel über Computersimulationen testen, um später unnötige Anpassungen zu vermeiden. So können die Forscher den sogenannten „Eigenbewurf“ am Auto über eine Simulation analysieren – oder anders gesagt: Sie können herauszufinden, wie stark Steinchen und andere Fremdkörper vom Auto selbst aufgewirbelt werden und den Lack schädigen. So lassen sich schon frühzeitig die Form, Größe und Beschaffenheit verschiedener Bauteile anpassen, um dieses Phänomen zu reduzieren.

Darüber hinaus werden Autos in der Regel auch unter besonderen Witterungsbedingungen wie extremer Kälte oder Hitze getestet – und das geben die klassischen Testgelände oftmals nicht her. Stattdessen reist man dann mit einigen Prototypen in die eisigen oder heißen Regionen der Welt, um sie auch dort noch einmal auf Herz und Nieren zu prüfen.


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4. Rekorde auf Auto-Testgeländen.

Wo ein abgeschiedenes Autotestgelände mit besonderen Fahrbedingungen steht, da lässt ein rekordhungriger Fahrer nicht lange auf sich warten. Und so wurden laut der Fédération Internationale de l´Automobile (FIA) auf Autotestgeländen schon diverse Geschwindigkeitsrekorde aufgestellt. Ein Rennfahrer erreichte zum Beispiel schon 1973 auf dem Volkswagen-Testgelände in Ehra-Lessien mit einem Porsche knapp über 180 km/h – Spitzengeschwindigkeit für damalige Verhältnisse. Ein paar Jahre später fährt dann ein VW Polo den nächsten Rekord ein: 1985 erreichte der kleine Flitzer stolze 208 km/h. 

Und die Rekorde rissen nicht ab – im Gegenteil: Sie steigerten sich stetig. So fuhr der Rennfahrer Andy Wallace 2019 in Ehra-Lessien mit einem Bugatti fast 500 km/h.

5. Alles topsecret?

Die Entwicklung und Erforschung von Autos ist ein komplexer Vorgang und wie das bei Produktentwicklungen so üblich ist, lassen sich Hersteller dabei nicht einfach so über die Schulter schauen. Autoliebhaber sollen schließlich weiter gespannt sein, was da genau als Nächstes auf den Markt kommt und lieber das optimierte Ergebnis bewundern als die work in progress.

Testgelände befinden sich daher häufig in entlegenen Gegenden und werden durch Bäume und Zäune vor allzu neugierigen Blicken geschützt. Man kommt als Otto-Normalverbraucher nicht einfach so aufs Gelände. Und das hat neben dem Wunsch nach einem ungestörten Testprozess auch noch einen anderen sehr naheliegenden Grund: die Sicherheit. Schließlich finden auf dem Auto-Testgelände ungewöhnliche und zuweilen rasante Fahrmanöver statt, die nur von Experten durchgeführt und begleitet werden sollen. Unerwartete Besucher würden also einer Gefahr ausgesetzt sein.

Um sich einen Eindruck von dem spannenden Treiben auf den Auto-Teststrecken zu verschaffen, müssen Autofans also leider auf einen Tag der offenen Tür eines Testgeländes warten.

Fazit: Testkilometer für die Sicherheit.

Autofahren wird ständig komplexer und spannender. Mit immer mehr und immer schnelleren Autos wurde auch die Technik in den vergangenen Jahren immer ausgefeilter. Die kilometerweiten Fahrten auf den Testgeländen sind nicht nur ein interessantes Forschungsfeld, sondern auch absolute Notwendigkeit. Nicht zuletzt durch sie können Automobilhersteller – zumindest von technischer Seite aus – für möglichst große Sicherheit im Straßenverkehr sorgen. 

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